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Ausweitung der Designzone: Die Kunst der Entfaltung

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AGD-Geschäftsführerin Victoria Ringleb schreibt in ihrer Kolumne diesmal über die Chancen, mit Leidenschaft neue Geschäftsfelder zu erschließen.

Peter Dahmen ist einer der wenigen weltweit anerkannten und gefragten Paper Artists, die mit ihren 3D-Pop-Up-Arbeiten magische Momente erzeugen. Dabei reicht das Spektrum von Glückwunschkarten bis hin zu zehn mal fünf Meter großen Klappbühnen, wie bei einer MINI-Pressepräsentation auf der IAA 2016. Sein Portfolio umfasst freie Arbeiten, wie eine Pop-Up-Skulptur des Dortmunder U, sowie Auftragsarbeiten, wie die Grußkarten »Letters from The Sky« für den Papierhersteller Iggesund Paperboard. Dabei handelt es sich um Karten in Form von Schneeflocken, die auch zur Dekoration verwendet werden können. Sie lassen sich auf 44.716 unterschiedliche Arten falten.

Dahmen hat die Designzone ausgeweitet, indem er die engen Grenzen der beauftragten Kundenprojekte verlassen hat. Er gestaltete die Rahmenbedingungen seines Schaffens so, dass sie gut zu ihm passen und ihm Spielraum geben für das Wesentliche: den Moment der Verzauberung schaffen.

Das lohnt sich nie!

Auch wenn alles vor über 30 Jahren seinen Anfang mit einem Kinderbuch nahm, ist die Karriere von Peter Dahmen vergleichsweise jung. Denn angefangen hat er wie viele Absolventen von Kunsthochschulen mit klassischem Grafik- und Kommunikationsdesign – und hat sich damit in ein großes Heer eingereiht, das gern mal alles anbietet, was vermeintlich gebraucht wird. Das ging so gut, wie es gehen kann, bis Peter Dahmen Kollegen und Freunden zeigte, was er in seiner Freizeit so macht. Die Reaktionen ließen an Eindeutigkeit nichts zu wünschen übrig: »Mensch, warum machst du das denn nicht beruflich?« Die Argumente waren schnell zur Hand: »Wer soll denn damit Geld verdienen? Wer soll das denn brauchen? Wie sollen die Leute auf mich aufmerksam werden? Das lohnt sich nie!«

Entscheidend für seinen Erfolg und seine Zufriedenheit ist die Konzentration auf das Wesentliche zusammen mit dem bereitwilligen Loslassen von vermeintlich Bewährtem

Letztlich hat es sich doch gelohnt. Entscheidend für seinen Erfolg und seine Zufriedenheit ist die Konzentration auf das Wesentliche zusammen mit dem bereitwilligen Loslassen von vermeintlich Bewährtem. Ganz praktisch sieht das so aus: Die Aufmerksamkeit war erstaunlich schnell da, weil Peter Dahmen von Anfang an seine Arbeiten in kurzen Videos auf Youtube präsentiert, mal mit, mal ohne Anleitung. »Ich wusste es zu diesem Zeitpunkt nicht besser, und so richtig geplant war es auch nicht, aber es war das beste, was ich tun konnte«. sagt Dahmen im Rückblick. »Youtube hat sich zu einem hervorragenden Marketingtool entwickelt.« Innerhalb eines Jahres hatte er die magische Millionengrenze bei den Klickzahlen überschritten.

Der Funke muss überspringen

Sollen wir jetzt also alle 3D-Pop-Ups gestalten, weil sie so angesagt sind? Eben nicht, sagt Peter Dahmen und antwortet auf die Frage nach einer möglichen Vorbildwirkung: »Suche nach deinen Stärken und schau, was du daraus machen kannst. Denn das macht dich unverwechselbar. Es geht um das, was ich gut kann und gern tue. Es geht um die Sache, für die ich brenne, für die ich mich selbst begeistere. Denn diese Begeisterung spürt mein Kunde, und der Funke springt über.«

»Es geht um das, was ich gut kann und gern tue. Es geht um die Sache, für die ich brenne, für die ich mich selbst begeistere«

Das Wissen darum, wofür ich brenne, was ich mit Leidenschaft tue, bricht nicht immer wie der Blitz aus heiterem Himmel über mich herein. Es kann genauso gut das Ergebnis eines bewussten Erkenntnisprozesses sein. Es lohnt sich, Kollegen, Freunde und Partner zu fragen, worin sie meine Stärken sehen und wie sie zu der Einschätzung gelangen. Zudem kann ich Projekte der Vergangenheit aufarbeiten und sie daraufhin überprüfen, wie zufrieden sie mich gemacht haben, welchen Spaß ich dabei hatte, bei welchen Projekten ich besonders gute und viele Ideen hatte – und nicht zuletzt, mit welchen Projekten ich gut Geld verdient habe. Dies sind wertvolle Indikatoren dafür zu entscheiden, was mich unverwechselbar machen soll.

 


Victoria Ringleb ist seit 2010 Geschäftsführerin der AGD. Sie hat Kommunikationswissenschaften und Interkulturelle Wirtschaftskommunikation in Jena, Cambridge und Brisbane studiert. Alle weiteren Ausgaben ihrer Kolumne lesen Sie hier. Ein Video mit Victoria Ringleb aus unserer Reihe »PAGE 10×10« gibt es hier.

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Spezial Material mit Francesca Sanna und Cynthia Alonso

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Die Vortragsreihe an der HAW Hamburg lädt diesmal zu einem Vortrag zweier Kinderbuch-Illustratorinnen ein

Die Vortragsreihe Spezial Material von Illustratoren für Illustratoren hat diesmal die wunderbaren Kinderbuchillustratorinnen Francesca Sanna (Zürich) und Cynthia Alonso (Buenos Aires) zu Gast, die über ihre Arbeit und ihren Arbeitsalltag als Illustratorinnen reden werden.

Mittwoch den 05. Juli 2017 um 18 Uhr
HAW Hamburg, Finkenau 35, im Ditze-Hörsaal.
Die Veranstaltung ist kostenlos und öffentlich, alle sind herzlich eingeladen.

Hier geht es zu Spezial Material bei facebook

Logo und Identity für Kreativ-Netzwerk World Design Weeks

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Inspiration war der Neigungswinkel der Erdachse!

Corporate Design, Corporate Identity, Logo Design, World Design Weeks

© Mucho

 

World Design Weeks ist ein neues Netzwerk, das die Kreativ-Welt international in Form von Design Weeks und Festivals miteinander verbinden möchte. Die Organisation hat bis dato neun Mitgliedschaften auf der ganzen Welt. Das Haupt-Event in 2017 wird vom 14. bis 15. September in Helsinki, Finnland, stattfinden.

Für den »Summit Helsinki 2017« und für die Organisation selbst hat die Agentur Mucho (Dependancen weltweit), die übrigens auch das Icon-System für PayPal US entwickelte, die Corporate Identity gestaltet.

Inspiration für das Design mit dem schrägen Strich war die Erde und ihre Achse, die sich im Winkel von 23.5 Grad neigt. Die Agentur erklärt auf ihrer Webseite, dass der Strich sinnbildlich dafür stehen kann, dass unterschiedliche Teile der Erde zu verschiedenen Zeitpunkten der Sonne näher gebracht werden, wodurch ja auch die Jahreszeiten entstehen – und das nur aufgrund eines astronomischen »Details«. Letztlich sind wir natürlich alle auf derselben Erde mit dieser Rotationsachse und somit doch mehr miteinander verbunden als es sich manchmal anfühlt.
So heißt es auch passend bei Mucho auf deren Projektseite: »Because details matter. Design matters. And unity matters.«

 

 

Somit ist der Strich im Logodesign und im gesamtem Erscheinungsbild immer wiederkehrendes Gestaltungselement. Beim Summit Helsinki Logo wurde dies auch aufgegriffen und neben der Wortmarke ein weiterer Strich ergänzt. Die Schrift ist die wunderbare FF Mark, die auch wir im PAGE Magazin benutzen und sehr gerne mögen.

Die Farbwelt besteht aus drei Grundfarben: Blau, Grau, Beige und Schwarz. Das satte Blau ist hier die Farbe, die die Blicke auf sich zieht. Das Erscheinungsbild sieht insgesamt sehr schön stylish und für ein Design-Netzwerk passend aus. Fast wie eine abstrahierte Fahne im Wind …

 

Miss Read 2017

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Vorhang auf für die 9. MISS READ – Das Berliner Art Book Festival

Über 220 internationale Verlage, Künstler und Autoren werde ihre Künstlerbücher, Kataloge, Monographien, rare Editionen, Magazine und Zines vorstellen. Der diesjährige Länderfokus rückt Großbritannien in den Mittelpunkt. Eine Reihe von Lesungen, Vorträgen, Diskussionen, Buchveröffentlichungen und Workshops runden das Programm ab und zeigen die Vielfältigkeit der zeitgenössischer Buchproduktion.

Termin
Freitag, 14. Juli, 15–21 Uhr mit einer Veranstaltung von Arch+ und e-Flux, Eröffnungsparty
Samstag, 15. Juli 12–19 Uhr
Sonntag,16. Juli, 12–19 Uhr

Die 5 häufigsten Fehler in der Gehaltsverhandlung

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Was Kreative im Gespräch mit Chefs unbedingt vermeiden sollten, wenn es um ihre Vergütung geht …

Gehalt, Gehaltsverhandlung

Die falschen Argumente vorweisen, ohne Vorbereitung ins Gespräch gehen, ein zu hohes oder zu niedriges Gehalt ansetzen oder keine konkreten Ziele haben: Folgende Punkte dienen zur Orientierung für anstehende Gehaltsverhandlungen:

 

1. Falsche oder keine Argumente vorweisen

Bringen Sie keine persönlichen Belange ins Gespräch. Die Höhe der eigenen Miete, die Goldene Hochzeit der Großeltern oder ähnliches interessiert die Chef-Etage meistens nicht. Für Kreative gilt: Sie sollten sich in die Lage des Gegenübers versetzen und bedenken, dass am Ende der Erfolg der einzelnen Projekte und des Unternehmens insgesamt zählen. Argumentieren Sie demnach mithilfe von erfolgreich abgeschlossenen Projekten oder vergleichbarem.

 

2. Ohne Vorbereitung ins Gespräch gehen

Hier ist Professionalität ihrerseits gefragt, denn wer schlecht oder sogar gar nicht vorbereitet in eine Gehaltsverhandlung geht, kann sicher sein, dass er mit leeren Händen nach Hause geht. Wichtig ist, dass Sie sich vor dem Gespräch detailliert über die Gehälter in Ihrem Bereich erkundigen. Dafür gibt es zahlreiche Recherchequellen für kreative Berufe, wie beispielsweise hier im Gehaltsreport für Designer (aus dem Jahr 2014).

Welche Qualifikationen und Berufserfahrungen können Sie vorweisen? Haben Sie kürzlich ein Projekt besonders erfolgreich abgeschlossen, wovon Ihr Arbeitgeber profitierte? Haben Sie vielleicht mehr Verantwortung übernommen als zuvor gedacht? Manchmal hat ein Junior-Grafiker schneller den Hut auf als ihm lieb ist … Eine mögliche Steigerung bewegt sich meist zwischen drei und 15 Prozent.

 

3. Keine konkrete Zielsetzung nennen

Je konkreter, desto besser. Verlassen Sie sich nicht darauf, dass Sie ein passendes Angebot bekommen. Erwarten Sie nicht, dass Ihr Chef die Ziele für Sie setzt. Das müssen Sie selber tun, am besten mit einem konkreten Wunsch der Höhe des Gehalts.

 

4. Zu hoch ansetzen

In Gehaltsverhandlungen ist es stets ratsam, ein wenig höher anzusetzen. Denn meistens wird der Wunsch nach unten gedrückt. Kalkulieren Sie dieses mit ein, aber nicht zu hoch!

Außerdem sind utopische Einschätzungen der eigenen Arbeit nicht gerne gesehen. In Sachen Vergütung geht es dem Vorgesetzten auch oft darum, zu testen, ob sich sein Angestellter gut oder schlecht einschätzen kann. Keine einfache Sache, aber wichtig für die Selbstvermarktung gegenüber den Kunden.

 

5. Zu niedrig ansetzen

Aber auch das Gegenteil von Punkt 4 ist nicht förderlich für die eigenen Chancen: Unsicherheit. Wer ein bisschen Unsicherheit ausstrahlt, kann zwar trotzdem punkten – aber man sollte sich und seine kreative Arbeit nicht unter Wert verkaufen. Dazu lesenswert: Warum Designer 90 Euro Stundenlohn verlangen sollten.

Haben Sie ein ganz bestimmtes Gehaltsziel, welches Sie in der Zukunft erreichen möchten? Umso besser, denn dann können Sie Stück für Stück darauf hin arbeiten. Ziele suggerieren Ihrem vorgesetzten Projektmanager, Art Director oder Personaler Motivation, und das kommt immer gut an. Bedenken Sie in diesem Zusammenhang, dass Sie das fernere Ziel irgendwann erreichen möchten und es mit einem zu niedrig angesetzten Gehaltswunsch womöglich kaum realisierbar wird.

(Quelle: stepstone.de)

 

Zum Thema:

Agentur oder Unternehmen – wer zahlt besser?

10 Tipps für die Gehaltsverhandlung

Tipps zum Timing, Verhalten und Gehalt

Stundenlohn berechnen: Tipps für Designer

 

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Sei dabei: Politische Corporate Identity für das Graphic Design Festival Scotland

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Im Oktober findet in Glasgow erneut das Graphic Design Festival Scotland statt – mit einer Identity, die alle einlädt, daran mitzuarbeiten und so gleichzeitig auf die aktuelle politische Situation aufmerksam macht.

Workshops, Ausstellungen, Filmvorführungen und eine Konferenz: Das Graphic Design Festival Scotland (GDFS) ist ein interessantes Event samt Größen wie Spin, Anthony Burrill oder Studio Dumbar – und in diesem Jahr mit einer Corporate Identity, die alle zum Mitgestalten aufruft.

Demokratie und die Entscheidungsfindung in Kollektiven hatten das Studio Graphical House gemeinsam mit den Gründern des GDFS vom Warriors Studio im Blick, als sie ein Corporate Design entwickelten, das per Online Poster Generator geschaffen wird.

Das Digitalstudio Infinite Eye hat ihn entwickelt und fordert den User dabei zu einer Reihe von Entscheidungen auf an deren Ende das jeweilige Plakat steht. Streifen oder Punkte? Links oder rechts zentriert? Gelb oder Blau? Grün oder Rosa? Und dazu gibt es die Schrift Neue Hans Grotesk in verschiedenen Schnitten.

Die eingeschränkte Auswahl zwischen zwei Gestaltungsmöglichkeiten spiegelt für die Kreativen gleichzeitig die politischen Verhältnisse wieder, die zur Zeit herrschen, das Schwarz und Weiß, die Polarisierung in Gut und Böse, in Rechts und Links ohne etwas dazwischen und visualisieren anhand der entstehenden Plakate, die zwar variantenreich, aber doch sehr ähnlich sind, wie eingeschränkt auch die politischen Entscheidungen zur Zeit sind.

Mehr als 17.000 Plakate wurden bisher gestaltet. Hier geht es zum Plakat-Generator.

 

 

 

»Wenn man etwas ändern will, muss man aktiv werden«

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Yvonne Rundio und Lisa Pommerenke haben die Initiative »And She Was Like: BÄM!« für Frauen aus der Kreativbranche mitgegründet. Im Interview erzählen sie, wie sich Gestalterinnen am besten behaupten – und was die Branche für sie tun sollte.

And She Was Like BÄM Interview

Lisa Pommerenke, Leonie Pfennig, Yvonne Rundio und Luise Pilz von And She Was Like: BÄM! (von links nach rechts). © Nadine Schwickart

Die Gestalterinnen Yvonne Rundio und Lisa Pommerenke haben 2015 mit den Kunstwissenschaftlerinnen Luise Pilz und Leonie Pfennig sowie der Kuratorin Lisa Long das Netzwerk And She Was Like: BÄM! für Frauen aus dem Design- und Kunstbereich gestartet. Ihnen war aufgefallen, dass Männer in diesen Branchen meist präsenter und erfolgreicher sind als Frauen. Mit ihrer Initiative möchten sie netzwerken, inspirieren und motivieren – mit regelmäßigen Talks, Treffen und Workshops. Mehr erzählen die beiden im Interview.

PAGE: Wie kam es zur Gründung von And She Was Like: BÄM!?
Lisa Pommerenke: In den ersten Jahren unseres Berufslebens nach dem Studium haben wir bemerkt, dass Männer oft sehr viel schneller durchstarten. Als wir uns umschauten, wer in den Führungspositionen bekannter Büros sitzt, welche Grafikdesigner zu Konferenzen eingeladen werden und wer eine Professur innehat, sahen wir sehr viele Männer. Wir haben beschlossen, dass wir damit nicht zufrieden sind. Wir wollten etwas ändern, etwas anderes tun, als uns nur zu beklagen. Uns war es wichtig, Solidarität unter Frauen herzustellen, ein aktives Netzwerk zu bilden, damit wir uns gegenseitig auf dem Schirm haben und dadurch gemeinsam weiterkommen.

Wie erklärt ihr euch, dass Männer schneller vorankommen und sichtbarer in der Branche sind als Frauen?
Yvonne Rundio: Sie netzwerken meist viel selbstverständlicher. Es ist unter Männern gang und gäbe, einen Bekannten für eine Position vorzuschlagen. Oder jemanden einzustellen, mit dem man vielleicht schon mal zusammengearbeitet hat. Unsere Erfahrung ist, dass einige Frauen sehr viel darüber nachdenken, wen sie weiterempfehlen.
Lisa: Sie passen auf, dass es nicht nach Klüngelei aussieht, weil es nicht um persönliche Beziehungen gehen soll, sondern um Qualität. Es gibt gewisse Verhaltensweisen, die viele Männer anscheinend besser gelernt haben: sich selbst darstellen, keine Scheu haben, mit den eigenen Arbeiten rauszugehen, sie an jemanden zu schicken oder sich gegenseitig zu empfehlen.

And She Was Like BÄM Interview

© Nadine Schwickart (http://www.nadineschwickart.com/)

Was kann die Designbranche tun, um Frauen zu stärken?
Lisa: Ganz dringend müssen alle Hochschulen die Hälfte ihrer Lehrstühle mit Frauen besetzen und Festivals oder Konferenzen 50/50-Speakerlisten einhalten. In New York hat der ADC vor ein paar Jahren die Initiative »Let’s Make The Industry 50/50« gestartet, und besetzt seitdem Award-Jurys und Panels paritätisch. Und die Magazine sollten darauf achten, wem sie eine Öffentlichkeit geben.
Yvonne: Das kann extrem große Auswirkungen auf junge Designerinnen haben. Indem sie sehen: Ich kann mit meiner Arbeit erreichen, als Speakerin eingeladen zu werden – also will ich das auch. Ich kann eine Professur kriegen – also will ich das auch.

Wie können Frauen tun, damit sich etwas ändert?
Lisa: Es wäre toll, wenn erfolgreiche Gestalterinnen Mentorenbeziehungen eingingen mit jungen Frauen, die sie fördern, unterstützen und in ihrer Karriere beraten. In der Wirtschaft gibt es extrem viele solcher Programme, da wird das Problem gesehen. Das kennen wir aus der Kreativbranche leider kaum.
Yvonne: Als Designerin kurz nach dem Abschluss hätte ich mir das sehr gewünscht. Und eigentlich würde ich immer noch gern eine Mentorin haben!

And She Was Like BÄM Talk

Full House bei einem BÄM!-Talk © Nadine Schwickart

Wieso sind Vorbilder so wichtig?
Lisa: Positive Vorbilder können helfen, die eigenen Ziele zu erreichen – indem sie die Sicherheit geben, dass vieles möglich ist. Dass man sich ruhig einiges zutrauen kann. Uns geht es auch darum, selbst Vorbild zu sein: Wenn man etwas ändern will, wenn man etwas erreichen möchte, muss man aktiv werden und etwas dafür tun. Wir möchten zeigen, dass es funktioniert, gemeinsam Dinge anzugehen. Wir sehen täglich selbst, dass wir sehr schnell vorankommen, weil wir zusammenarbeiten. Dafür möchten wir ein Bewusstsein schaffen, damit mehr Frauen einander unterstützen.

»Wir verstehen Feminismus ganz klar als etwas, das allen Menschen zugute kommt und nützt«

… und was erwartet ihr von den Männern der Branche?
Yvonne: Sie sollten Frauen mehr auf dem Schirm haben und sich bewusst machen, dass es Unterschiede gibt. Sie sollten Frauen stärker unterstützen. Wir haben krasse Geschichten gehört von Frauen, die nicht eingestellt wurden, weil sie Anfang 30 sind und bald schwanger werden könnten. Und dass diejenigen, die Kinder haben, sehr schnell in der Teilzeitfalle sitzen und nur noch Routine-Jobs zugeschoben bekommen. Das ist normal in Agenturen. Da müsste eine viel bessere Förderung stattfinden. Nicht nur von guten Männern, sondern natürlich auch von guten Frauen. Es gibt unendlich viele von ihnen!

And She Was Like BÄM Talk

Beim BÄM!-Talk zu generationsübergreifenden Netzwerken mit den Journalistinnen Tina Groll (links) und Marlies Hesse (Mitte). © Nadine Schwickart

Wie definiert ihr Feminismus?
Lisa: Uns ist total wichtig, dass wir ihn täglich leben. Wir verstehen Feminismus ganz klar als etwas, das allen Menschen zugute kommt und nützt.
Yvonne: Wir möchten immer offen bleiben und uns nicht auf eine dogmatische Form von Feminismus festlegen. Er wächst und verändert sich. Wir wollen Männer nicht ausschließen oder benachteiligen. Wir glauben, dass wir alle ein anderes Leben haben, wenn Feminismus von allen Menschen gelebt wird. Es geht darum, sich gegen die alten, starren Rollenstereotype zu wenden. Wir wollen auch darüber reden, dass Männer nicht immer Familienernährer sein müssen und eine persönliche Krise bekommen, wenn sie es nicht sind. Dass es wirklich jedem Menschen selbst überlassen bleibt, wie er sein Leben gestalten möchte.

Yvonne, du hast auch mal in einer großen Agentur gearbeitet. Wie sollten sich Frauen dort verhalten, um besser wahrgenommen zu werden?
Yvonne: Es ist wichtig, sich und seine Arbeit wertzuschätzen, sich bewusst zu sein, was man alles kann, was man leisten und erreichen möchte. Das bringt ein gewisses Selbstbewusstsein, das in diesem Umfeld unabdingbar ist. Ohne Selbstbewusstsein ist es wahrscheinlich gar nicht möglich, in einer Agentur Karriere zu machen. Manchmal muss man sich echt behaupten. Man sollte den Mut mitbringen, für das einzustehen, was man wichtig und gut findet. Und sich nicht so schnell unterkriegen lassen.

Auf welche Punkte sollten Freelancerinnen achten? Was sollten sie einfordern?
Lisa: Sie sollten ihre Bezahlung immer selbstbewusst verhandeln. Wenn du nicht das verdienst, was du möchtest, solltest du nachverhandeln oder beim nächsten Mal mehr verlangen. Über Geld zu reden ist immer noch ein Tabuthema, doch im Bekanntenkreis fragen wir einander neugierig über Honorare aus, auch um uns selbst zu orientieren. Es hilft ungemein zu wissen, was die anderen verdienen, was man verlangen kann. Ich musste mich extrem daran gewöhnen, keine Scheu zu haben, den gerechtfertigten Lohn für Projekte zu fordern. Das ist auch etwas, das Männer oft selbstverständlicher machen.
Yvonne: Wir sollten uns immer wieder vor Augen halten – egal, ob Berufseinsteigerin oder erfahrene Gestalterin: Wir können das, was wir gelernt haben. Unsere Kunden sind keine Designer, sie brauchen uns als Expertinnen. Ich habe vor einer Weile meinen Stundensatz erhöht. Zu Anfang habe ich mir Gedanken gemacht, wie meine Auftraggeber reagieren werden, es dann aber klipp und klar kommuniziert – ohne komische Füllwörter wie »eigentlich«, »vielleicht«, »eventuell«. Die schönste Antwort eines Kunden war dann: »Super, das wurde auch Zeit!«

»Ihr solltet euch nie scheuen, andere um Hilfe zu bitten. Dadurch geht’s viel schneller voran«

Habt ihr weitere Tipps für selbstständige Designerinnen?
Lisa: Ihr braucht unbedingt ein gutes Netzwerk. Es ist total wichtig, z. B. auf Festivals zu gehen, um Leute kennenzulernen. Und ihr solltet keine Scheu haben, eure Arbeiten an Leute zu schicken.
Yvonne: Was ich außerdem hilfreich finde: regelmäßige Rückblicke, um festzustellen, welche Projekte ihr abgeschlossen habt, welche Kunden ihr gewonnen und was ihr alles angestoßen habt. Zu sehen, was man alles erreicht hat, ist gut fürs Selbstvertrauen, man tritt anders auf und kann die nächsten großen Herausforderungen und Projekte annehmen.
Lisa: Der Austausch mit Kolleginnen und Kollegen ist ebenfalls wichtig. Das fehlt nach dem Studium total. Ihr solltet euch nie scheuen, andere um Hilfe zu bitten. Dadurch geht’s viel schneller voran – ob mit der Steuer oder Entwürfen. Außerdem ist es gut, sich bewusst zu machen, was man für tolles Feedback für seine Arbeit bekommen hat.
Yvonne: Das sollte man auch vom Designerfreundeskreis oder Kunden einfordern – einfach mal fragen, was sie an der Arbeit mögen. Wir tun uns oft schwer damit, uns selbst einzuschätzen und unsere Stärken zu kennen. Positives Feedback von anderen sorgt dann auch für einen Schub, wenn man mal einen kleinen Tiefpunkt hat.

Mehr zu den Frauen der Kreativbranche gibt’s in PAGE 08.17 zu lesen, die Ausgabe kann hier heruntergeladen werden. Außerdem haben wir ein Interview mit Jessica Walsh zum Thema geführt (hier) und einige tolle Frauen-Netzwerke aufgelistet (hier). 

PAGE Seminar »Leitmedium Design« – 13./14. Oktober 2017

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Auf vielfachen Wunsch als Extended Version! Zwei Tage mit Jochen Rädeker: Leitmedium Design – Cases, Strategien, Workshop!

 

Marken machen rund 50 Prozent des Wertes eines Unternehmens aus. Sie in einem immer vielfältigeren Umfeld richtig zu definieren, zu prägen und zu gestalten ist deshalb eine der wichtigsten und komplexesten Aufgaben, die ein Kunde zu vergeben hat. Designer müssen für diese Herausforderung umfassend gewappnet sein: Sie müssen auf Beratungsebene souverän Prozesse zu Positionierung, Vision und Mission moderieren können, auf konzeptioneller Ebene die richtige Markenstory entwickeln und auf gestalterischer Ebene überzeugende und einzigartige Lösungen finden, die in allen Kommunikationskanälen konsistent funktionieren. All das müssen sie am Ende auch noch so präsentieren, dass ihr Kunde – ob intern oder extern – die Beratungs- und Designleistungen als objektiv richtig erleben und bewerten kann und es nicht zu geschmäcklerischen Entscheidungen am Küchentisch kommt.

Jochen Rädeker zeigt im PAGE Workshop »Leitmedium Design« sinnvolle Wege und Verfahren für eine nachvollziehbare Markenpositionierung auf. Er belegt anhand konkreter Praxisbeispiele – vom Start-up bis zum Weltkonzern –, wie man mit Marken berührende und begeisternde Geschichten entwickeln und visuell erzählen kann. Schließlich gibt er Tipps für erfolgreiche Pitches und Präsentationsstrategien und liefert Argumente dafür, dass Investitionen in einen schlüssigen Markenauftritt keine Kosten, sondern lohnende Investitionen sind. Wertvolles Know-how vom Designprofi für Designprofis in Agentur und Unternehmen!

Die zweitägige Variante des beständig aktualisierten und um neueste Cases ergänzten Seminars bietet noch mehr Raum für Interaktion und Fragen rund um den Arbeitsprozess der Markenentwicklung in der digitalisierten Welt: Wie sieht das Design-Manual der Zukunft aus? Wie beeinflussen agile Prozesse die Markenführung? Wie kommuniziere und kalkuliere ich richtig?

Das Seminar findet statt am 13./14. Oktober 2017 im Hotel 25hours, Hamburg-Bahrenfeld, freitags von 10:00 Uhr bis 18:30 Uhr und samstags von 9:00 Uhr bis 17:30 Uhr. Die Teilnahme kostet 1510 Euro (zzgl. gesetzlicher MwSt.). Die Gebühr umfasst die Tagungskosten, Lunch und Kaffeepausen. Die Teilnehmerzahl ist auf 20 Personen begrenzt! Also schnell anmelden!

 

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Die Agenda

Das Erfolgsseminar auf vielfachen Wunsch jetzt erweitert!

1) Identifizieren: Die Marken-Positionierung.
Wie komme ich zu einer belastbaren Corporate Identity, zum Reason Why einer Marke? Wertedefinition, Vision, Mission und Positionierung.

2) Verstehen: Der Marken-Workshop.
Ein interaktiver Markenworkshop mit Tools und Techniken für erfolgreiche Markenentwicklung.

3) Erzählen: Die Marken-Story.
Wie erzähle ich als Designer überzeugende, einzigartige Markengeschichten? Fallbeispiele für erfolgreiche Corporate Stories.

4) Gestalten: Die Marken-Medien.
Wie funktional muss, wie kreativ darf ein gutes Corporate Design sein, das auf allen Kanälen überzeugt?
Medienübergreifende Gestaltungskonzepte und Graphical User Interfaces für zukunftsfähige Marken.

5) Arbeiten: Der Marken-Workflow.
Was sind die größten Stolpersteine im Verhältnis zum Kunden – und wie umgehe ich diese? Was ist der richtige Workflow für welches Projekt? Wie kalkuliere ich verständlich?

6) Überzeugen: Die Marken-Präsentation.
Tipps, Tricks und Techniken für zielführende Pitches und Präsentationen.

Das zweitägige Seminar mit Jochen Rädeker bietet genug Zeit für Fragen und den Austausch untereinander.

 

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Der Referent

Jochen_Raedeker_SeminarLMD_2017

Jochen Rädeker, 49, ist einer der erfolgreichsten und profiliertesten Designer im deutschsprachigen Raum. Er ist Mitbegründer und geschäftsführender Gesellschafter von Strichpunkt Design in Stuttgart und Berlin, Professor für Corporate Identity an der Hochschule Konstanz, war langjähriger Vorstand und Präsident des Art Directors Club und hat zahlreiche Fachbücher
zum Thema Marke und Unternehmenskommunikation verfasst.

Mit 25 Jahren Berufserfahrung vom Einzelkämpfer bis an die Spitze einer der größten deutschen Designagenturen verfügt Jochen Rädeker über ein umfassendes Branchenwissen und einen immensen Erfahrungsschatz in Sachen Konzeption und Umsetzung komplexer Designstrategien. Seine Agentur Strichpunkt steht mit Kunden wie adidas, Audi oder dem Deutschen Fußballbund für hochwertige Markenentwicklung, Markenkommunikation und Publishing im Print-, Online- und 3D-Bereich, hat mehr als 700 internationale Preise gewonnen und ist seit Jahren in den Top Ten des PAGE Kreativ-Rankings vertreten – auch die Hochschule Konstanz findet sich in den Rankings der Nachwuchsdesigner ganz oben.


Sinja_Kik

Bei Fragen zu einem unserer Seminare oder zu Ihrer Anmeldung wenden Sie sich bitte an

Sinja Kik
Redaktionsasstistentin/Editorial Assistant

E-Mail: info (at) page-online.de
Telefon: +49 40 85183400

 


PAGE 09.2017 ist da! Diesmal geht’s ums kreative Arbeiten in der Provinz

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Tolle Designjobs gibt’s nicht nur in den Kreativmetropolen! In diesem Heft erzählen Freelancer, Festangestellte und Agenturbetreiber vom Arbeiten auf dem Lande sowie in Klein- und Mittelstädten.

Startup, Auftragsakquise, Freelancer, Nachwuchs, Designagentur, Digitalagentur

Spannende Projekte und verlässliche Etats gibt es nicht nur in den Kreativhochburgen Deutschlands. Auch in Mannheim, Würzburg, Chemnitz, Nürnberg oder am Tegernsee kann man Designagenturen gründen oder als Festangestellter oder Freelancer glücklich sein. In PAGE 09.2017 sondieren wir die Vor- und Nachteile von Designstandorten in kleineren Städten und auf der sprichwörtlichen grünen Wiese.

Wir haben nachgefragt: Wie leben und arbeiten Designer und Developer in der Provinz? Und wie gestaltet sich das Recruitment für Personaler in Unternehmen und Agenturen in Klein- und Mittelstädten wie Herzogenaurach oder Ludwigshafen?

Es ist immer auch die Frage, welche Industrien sich am Standort befinden und wo die dortigen Agenturen weitere Dependancen unterhalten. Sitzen diese im Ausland, entpuppt sich so manches Unternehmen auf der grünen Wiese als Tor zur Welt – haben sie weitere Sitze in Hamburg oder Berlin, schnuppert man auch in der Provinz Großstadtluft. Zudem liegen viele Klein- und Mittelstädte in wirtschaftsstarken Metropolregionen, sodass die Auftragslage gut ist.

Also Hand aufs Herz: Wie schaut es aus mit Ihrer Lebensplanung? Stadtmüde Kreative finden Antworten und Großstadtalternativen in diesem Heft …


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Weitere Themen in PAGE 09.2017

Websites für Fotografen
Bei der Gestaltung ihrer visuellen Identitäten könnten sich Fotografen ruhig öfter von Designern unterstützen lassen, wie diese tollen Beispiele beweisen

Typoreise Polen
Polens Designszene ist jung, sehr lebendig und wach gegenüber dem neuen reaktionären Zeitgeist im Land

Making-of: Serious Game »Orwell«
Mit seinem Überwachungsspiel räumte das Hamburger Start-up Osmotic Studios gleich mehrere Preise ab

Shopsysteme für Kundenprojekte
Worauf Agenturen und Auftraggeber bei der Auswahl von Software-as-a-Service-Shops achten sollten

Job & Gehalt
Informationsdesigner


Startup, Auftragsakquise, Freelancer, Nachwuchs, Designagentur, DigitalagenturMehr zum Thema »Stadt, Land, Strand« lesen Sie in der Titelstory in PAGE 09.2017:


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Authentizität & Werbung
Beim Versuch, glaubwürdig zu kommunizieren, verstricken sich Marken schnell in Widersprüche. Manchen aber gelingt der Balanceakt

Smarthome-App Elderly Care
In Partnerschaft mit IBM entwickelte die Digitalagentur Aperto eine App zur Visualisierung von Sensordaten

Typewriter-Font Aidos
Wie Alexander Rütten seine »semiproportionale« Schreibmaschinenschrift gestaltete

Nachwuchs
Projekte aus Hochschule, Agentur und Forschung

Design-Business in China
Auch für deutsche Agenturen wird der chinesische Markt immer wichtiger. Wir sprachen mit ihnen über ihre Erfahrungen und ihren Umgang mit Kulturunterschieden

Connect Creative Competence
Unsere Brancheninitiative zur Förderung neuer Kompetenzen


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Branchenstorys, Hands-on-Workshops und Projektberichte aus Design, Konzeption und Development – das und vieles mehr aus den Bereichen Typografie und Illustration, Fotografie und Papier, Webdesign und -Entwicklung gibt’s Monat für Monat in PAGE. Testen Sie uns im PAGE Miniabo oder im PAGE Einzelheft. Oder bestellen Sie das PAGE AboPlus in Print und digital. Studierende kommen natürlich günstiger weg mit dem PAGE Studentenabo.

Unser Dank für Stimmen und Standortanalyen zum Thema »Charme und Chancen der Provinz« geht an bungalow kreativbüro (Würzburg), Clormann Design (Penzing), cyperfection (Ludwigshafen), Das Studio (Köln), Designgruppe Koop (Rückholz), Die Krieger des Lichts (Nürnberg), Golden Smile Dark Heart (Kapstadt), Headstart (Hamburg), get&keep (München), Magdalena Huber (Schalchen in Österreich/London), Puma (Herzogenaurach), Scholz & Volkmer (Wiesbaden), Strichpunkt (Stuttgart), Ueberbit (Mannheim), Zeitguised (Berlin), zebra (Chemnitz) sowie – last, not least – an Jens Franke, Senior Interactive Developer im beschaulichen Hauserdörfl bei Gmund am Tegernsee.

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PAGE 10×10: das Lieblings-Emoji von Christopher Rohs

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In unserem Video-Format »PAGE 10×10« stellen wir Kreativen die wirklich wichtigen Fragen. Dieses Mal: Christopher Rohs, Geschäftsführer bei elbdudler.

 

Was wolltest du werden, als du zehn Jahre alt warst? Welchen Cocktail bestellst du am häufigsten? Was war das schönste Kompliment, das dir ein Chef gemacht hat? …

Im »PAGE 10×10« stellen wir Kreativen die wirklich wichtigen Fragen! Die Interviewten dürfen aus 10 Karten auswählen und müssen sich dann – vollkommen spontan! – den 10 Fragen darauf stellen.

Diesmal verriet uns Christopher Rohs, Geschäftsführer (Strategie) der Hamburger Digitalagentur elbdudler, ob er lieber Bier oder Wein trinkt und welchen Satz er am häufigsten bei der Arbeit sagt.


Alle weiteren 10×10-Videos, zum Beispiel mit Erik Spiekermann, gibt’s auf unserem YouTube-Channel.

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Welche Gestaltungsregeln sind eigentlich noch up to date?

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30 Jahre Digital Turn haben die Kreativbranche ganz schön durchgerüttelt. Wir haben Kreativprofis aus alten und neuen Designsparten zu neuen und alten Gestaltungsregeln befragt.

Typografie, Serifenschrift, Kommunikationsdesign, Kreative Berufe, Logoentwicklung, Weißraum

So viel digitaler Wandel. So viel hat sich noch mal verändert, seit mobile und smarte Devices unseren privaten und beruflichen Alltag erobern und sich ihren Weg bahnen in Dienstleistung, Handel und Industrie: Durch neue Interfaces und Navigationskonzepte, neue Vertriebswege und Bezahlmethoden sind hilfreiche digitale Produkte und Services und vielversprechende neue kreative Berufe entstanden. Ihnen wohnt ein interdisziplinärer Geist inne, der ein ungemein innovatives Potenzial für die Kreativbranche insgesamt birgt.

Und doch wird die Verständigung über die Frage, was gutes Design auszeichnet, zunehmend schwierig. Ist es möglich oder vielleicht ohnehin sinnlos, einen disziplinenübergreifenden Kanon an Gestaltungsregeln zu definieren?

Für das PAGE eDossier »Gestaltungsregeln auf dem Prüfstand« haben wir Kreativprofis aus alten und neuen Designsparten gefragt, welche produktionsästhetischen Paradigmen aus ihrer Sicht eigentlich noch gültig sind. Was ist gutes Design heute? Herausgekommen sind designtheoretische Standpunkte für die Kreativsparten Kommunikationsdesign, Typografie, Logoentwicklung, Markendesign, Webdesign, User Experience Design und Interaction Design, die zu denken geben.

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Angesichts der enormen Ausdifferenzierung der Designdisziplinen seit Anbruch des Digital Turn würde es schlicht niemandem nützen, eine Art »Gold-Designstandard« zu definieren. Und doch – das zeigen die Beiträge der von uns befragten Kreativprofis – hat jeder Einzelne die eine oder andere »klassische« Gestaltungsregel für seine Arbeit adaptiert, ist ihr treu geblieben oder interpretiert sie stetig weiter, um sich auf neue Anforderungen einzustellen.

Das PAGE eDossier »Gestaltungsregeln auf dem Prüfstand« zeigt: Designregeln sind nicht dazu da, Designer und Developer wider Willen an eine obsolet gewordene Gestaltungspraxis zu binden – eher dienen sie als hilfreiche Fixpunkte, von denen aus man unvertraute Kontexte erforscht und sich auf ungewohnte Konzepte einlässt, um weiterhin hochwertige und innovative Designleistungen zu erbringen.

Ein Goldstandard gilt offenbar dennoch für alle kreativen Berufe: Nur wer die Maßstäbe der eigenen kreativen Arbeit immer wieder hinterfragt, kann verlässlich exzellente Leistungen abliefern. Klassische Gestaltungsregeln neu zu denken, gehört dazu. Hier geht’s zum PAGE eDossier »Gestaltungsregeln auf dem Prüfstand«.

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Unser Dank für anregende Einsichten und Erkenntnisse geht an Jochen Rädeker (Strichpunkt, Stuttgart), Stuart Tolley (Transmission, Bristol, UK), Lukas Bezler (Aperto, Berlin), Timm Kekeritz (Raureif, Berlin), Erik Spiekermann, Schriftgestalter und Autor in Berlin, Karsten Weil (Ufomammoot, Berlin), Preethi Mariappan (Razorfish, Berlin), Mathias Müller-Prove, freier User Experience Designer und »Human Computer Interaktivist« in Hamburg, Olaf Stein (Factor, Hamburg), Lukas Cottrell (Peter Schmidt Group, Frankfurt/Main), Stefan Wölwer (Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen) und an Alexander Schill (Serviceplan, Hamburg).

Musterverträge für Kommunikationsagenturen

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22 Verträge mit Kunden, mit Zulieferern und mit Mitarbeitern – im Buch mit Kommentierungen oder einzeln zum Herunterladen und individuell Bearbeiten.

GWA, Musterverträge, Agentur, Kommunikationsagentur

Die Fülle der Leistungen, Auftraggebern und Dienstleistern bringt unterschiedlichste Geschäftsbeziehungen mit sich, die Kommunikationsagenturen in einen rechtlichen Rahmen bringen müssen. Gleiches gilt für das Arbeitsverhältnis mit den Mitarbeitern.

Ob Präsentationsvertrag, Vereinbarung mit Freelancern oder Verschwiegenheitserklärungen, diese Verträge müssen aktuellen Branchenentwicklungen wie zum Beispiel der zunehmenden Digitalisierung der Kommunikation gerecht werden.

Die GWA-Sonderausgabe des Buches »Verträge mit Kommunikationsagenturen – Musterverträge mit Kommentierungen« (F.A.Z.-Institut für Management-, Markt und Medieninformation GmbH) bietet eine Sammlung von Musterverträgen, an der sich Agenturen und Unternehmen orientieren können. Der Inhalt besteht aus drei Teilen: Verträge mit Kunden, mit Zulieferern und mit Mitarbeitern. Für alle Vertragspartner in der Branche – Agenturen wie deren Kunden.


MUSTERVERTRÄGE

 

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Vorwort zur ersten Ausgabe

Die vorliegenden Musterverträge mit Kommentierung sind von Praktikern des Werberechts für den praktischen Gebrauch in Agenturen und werbungtreibenden Unternehmen entwickelt worden. Jahrelange Erfahrungen mit Agenturverträgen aller Art bei der Beratung von Werbeagenturen einerseits und werbungtreibenden Unternehmen andererseits sind eingeflossen. Die Überzeugung, dass ein guter Vertrag ein ausgewogener Vertrag ist, der die Interessen beider Vertragspartner angemessen berücksichtigt, war Richtschnur bei der Gestaltung. Agentur ebenso wie Kunde müssen sich mit ihren Interessen in dem Vertrag wiederfinden.

Die Vielfalt der Aufgaben, die Kunde und Agentur zusammen anpacken und gestalten wollen, führt dazu, dass praktisch kein Agenturvertrag dem anderen vollkommen gleicht. Man kann deshalb insbesondere in dem lebendigen und dynamischen Bereich der Werbung nicht erwarten, dass ein Mustervertrag ohne Änderungen oder Ergänzungen übernommen werden kann. Die hier vorgestellten Musterverträge sollen deshalb nur Vorlage sein, die im Einzelfall der Ergänzung, Änderung und Bearbeitung bedarf, um den Interessen beider Vertragsparteien im speziellen Fall Genüge zu tun.

Allen Agenturen und werbungtreibenden Unternehmen, die uns mit ihren Erfahrungen und ihren eigenen aktuellen Vertragstexten unterstützt haben, sagen wir hiermit herzlichen Dank. Für weitere Anregungen und Hinweise auch in Zukunft wären wir dankbar (kolonko(at)kolonko.de).

Dr. Eberhard Kolonko, Kolonko Rechtsanwälte, Frankfurt am Main


Die Musterverträge zum Herunterladen:

01 Agenturvertrag
02 Einzelauftrag mit Allgemeinen Geschäftsbedingungen
03 Projektrahmenvertrag (+Einzelprojektauftrag)
04 Mediaagenturvertrag
05 Lead-Agenturvertrag
06 Präsentationsvertrag
07 Website-Maintenance-Vertrag
08 Auftragsdatenverarbeitungsvereinbarung
09 Freistellungsvereinbarung
10 AGB Einkauf (+ Auftragsformular)
11 Vereinbarung mit einem prominenten Werbeträger
12 Allgemeine Bedingungen für Fotoaufträge (+ Auftragsformular)
13 Vereinbarung mit einem Fotomodel
14 Vereinbarung über die Erstellung einer Musikkomposition
15 Vertrag über Musikproduktion
16 Auftragsbedingungen für Filmproduktion (+ Auftragsformular)
17 Vertraulichkeitsvereinbarung
18 Anstellungsvertrag
19 Freie Mitarbeiter Vertrag (Grafik- und Layoutmitarbeiter)
20 Geschäftsführervertrag
21 Berufsausbildungsvertrag
22 Arbeitsanweisung für Internet- und E-Mail-Nutzung


VERWENDUNGS- UND HAFTUNGSHINWEIS Die vorliegenden Muster sind nicht dafür gedacht, eins zu eins übernommen zu werden. Sie stellen lediglich eine Arbeitshilfe und eine Anregung für die Gestaltung der eigenen Vertragsverhältnisse dar. Aufgrund einer kaum überschaubaren Fülle von Gerichtsentscheidungen unterliegen sie einem ständigen Wandel. Dies kann dazu führen, dass einzelne Klauseln im Falle einer gerichtlichen Prüfung als unwirksam beurteilt werden könnten. Der Verwender der Musterverträge sollte daher vor der Verwendung selbst prüfen oder prüfen lassen, ob die von ihm beabsichtigten Klauseln der jeweils aktuellen Rechtslage entsprechen oder nicht. Eine Haftung des Herausgebers und/oder des Autors und/oder der Vertreibers Ebner Verlag GmbH & Co KG wird ausgeschlossen.


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Der Kauf des Buches lohnt, denn darin finden Sie neben den Vertragsmustern auf einen Blick auch wertvolle Anmerkungen dazu, wie etwa die nachfolgenden:

Anmerkungen zum Projekt-Rahmenvertrag


Anmerkung 1 zum Projekt-Rahmenvertrag


Die Tendenz der werbungtreibenden Unternehmen, mit ihren Werbeagenturen nicht auf Basis eines klassischen Agenturvertrages zu arbeiten, sondern auf der Basis der Vergabe einzelner Projektaufträge, hat in den letzten Jahren zugenommen. Teilweise wird das von neuen Auftraggebern einer Agentur so gehandhabt, dass der Auftraggeber mit einigen wenigen Einzel-Projektaufträgen die Agentur testet und – bei positivem Ergebnis – die Agentur dann durch einen längerfristigen Rahmenvertrag an sich bindet, aber weiterhin eben auf Projektbasis die Einzelaufträge vergibt. Die vorliegende Mustersammlung beinhaltet einen solchen Projekt-Rahmenvertrag und ein Muster für einen Einzelauftrag auf der Grundlage des Rahmenvertrages.

Schließen Auftraggeber und Agentur – sozusagen probeweise – zunächst nur einen einzelnen, vielleicht auch kleineren Projektauftrag, muss darauf geachtet werden, dass dieser gleichwohl sämtliche Regelungen enthalten sollte, die in dem Muster für Projekt-Rahmenvereinbarungen vorgesehen sind bspw. im Hinblick auf die Vertraulichkeit, die Haftung, Aufbewahrung von Unterlagen und Daten, über die Übertragung und Vergütung von Nutzungsrechten und über die Gewährleistung und den Abbruch von Arbeiten.

Das vorliegende Muster geht von der exklusiven Beauftragung der Agentur durch den Auftraggeber aus, zeitlich begrenzt auf die Dauer des (kündbaren) Rahmen-Projektvertrages. Dies bedeutet, dass der Auftraggeber während der Dauer des Rahmenvertrages keine andere Agentur mit den in Ziffer 1. des Vertrages genannten Projekten beauftragen darf. Es bedeutet jedoch nicht, dass er überhaupt Projektaufträge oder eine bestimmte Anzahl von Projektaufträgen erteilen muss. Denn die Einzel-Projekte kommen immer nur durch gegenseitige Vereinbarung zustande. Möglich ist insoweit, ein gewisses Mindest-Auftragsvolumen festzulegen, das pro Jahr verwirklicht werden soll, wenn die Parteien dies zur Stärkung der Planungssicherheit vereinbaren wollen.

Es gibt auch Projekt-Rahmenverträge, insbesondere bei großen werbungtreibenden Unternehmen, mit denen ein Pool von Agenturen gebildet wird, aus dem der Auftraggeber jeweils schöpfen kann. In einem solchen Falle wird eingangs des Projekt-Rahmenvertrags klargestellt, dass der Auftraggeber daran interessiert ist „bei Bedarf von der jeweiligen Agentur Lieferungen und Leistungen auf dem Gebiet der Gestaltung, Konzeption, Kreation und Beschaffung von Werbemitteln, Werbemedien etc.“ zu beziehen und dass die Agentur bereit ist, entsprechende Leistungen dann auch zu erbringen. Dies ist für die Agentur ein insofern wenig befriedigender Zustand, als sie ihr Personal und ihre Spezialkräfte ständig vorhalten muss, aber nicht sicher ist, ob sie überhaupt einen Auftrag erhält – und das für die Dauer des jeweiligen Projekt-Rahmenvertrages.


Anmerkung 2 zum Projekt-Rahmenvertrag


Die gesetzliche Regelung des Kostenvoranschlag gibt dem Besteller ein Kündigungsrecht, wenn der Kostenvoranschlag wesentlich überschritten wird (§ 650 BGB). Wann eine wesentliche Überschreitung vorliegt, sagt das Gesetz nicht. Zahlreiche Urteile der Gerichte sehen die Toleranzgrenze bei 15 % bis 20 %, in besonderen Fällen nur bei 10 % oder auch bis maximal 25 %.

Im vorliegenden Muster wird eine klare Grenze bei 15 % gelegt.

Die Rechtsfolge bei Überschreitung der Grenze ist nach dem Gesetz, dass der Besteller den Auftrag kündigen kann. In diesem Falle hat er dem Auftragnehmer die bis dahin erbrachten Leistungen (die bis zu dem Zeitpunkt erbracht wurden, in welchem der Unternehmer dem Besteller die erkennbare Überschreitung hätte anzeigen müssen) zu vergüten und die Auslagen zu ersetzen (§ 650 Abs. 1 i.V.m. § 645 Abs. 1 Satz 1 BGB). Diese Rechtsfolge käme auch bei der im Muster vorgesehenen Klausel zum Zuge, wenn der Auftraggeber die Überschreitung der Toleranzgrenze beim Kostenvoranschlag nicht genehmigen sollte und die Agentur die erkennbare Überschreitung rechtzeitig angezeigt hat.


Anmerkung 3 zum Projekt-Rahmenvertrag


Für Media-Leistungen (Media-Planung, Media-Schaltung) empfiehlt es sich, nicht von dem vorliegenden Muster des Projektauftrages und des Projekt-Rahmenvertrages Gebrauch zu machen, sondern von dem Muster “Media-Agenturvertrag”. Denn das Media-Geschäft erfordert spezielle Regelungen, die in dem Muster für Projektaufträge nicht in den erforderlichen Details geregelt sind.


Anmerkung 4 zum Projekt-Rahmenvertrag


Die Regelung der Nutzungsrechte ist – von der Natur der Sache her zwingend – identisch mit der Regelung in dem Agenturvertrag. Zum Verständnis der Regelung und ihrer Details darf deshalb auf die dortigen Anmerkungen verwiesen werden. Die Tatsache, dass ein Projektauftrag zeitlich verhältnismäßig kurz befristet ist und auch vom Umfang her nicht das Volumen eines Agenturvertrages erreicht, darf nicht dazu verführen, die Regelungen über die urheberrechtlichen Nutzungsrechte, auch über die Gewährleistung und die Haftung, abzukürzen oder zu vernachlässigen. Auch bei Projektaufträgen muss der Auftraggeber sicher sein, dass er alle für die Zwecke seiner Werbemaßnahme erforderlichen Rechte erhält und die Agentur muss sicher sein, dass ihre Vergütung dafür ordnungsgemäß geregelt ist. Dies ist in dem Projekt-Rahmenvertrag berücksichtigt.


Anmerkung 5 zum Projekt-Rahmenvertrag


Wir haben es für wirtschaftlich und rechtlich sinnvoll gehalten, für Projektaufträge grundsätzlich auf das Bürgerliche Gesetzbuch zurück zu greifen. Zum einen lassen die Regelungen des Gesetzes über Allgemeine Geschäftsbedingungen, die in das BGB eingearbeitet wurden, ein Abweichen von den gesetzlichen Regelungen in Musterverträgen nur in sehr eingeschränktem Umfang zu. Zum anderen bietet die gesetzliche Regelung eine sichere Grundlage, da sie durch zahlreiche Gerichtsentscheidungen geklärt ist. Im Hinblick auf die Gewährleistung bietet das Gesetz dem Besteller (dem Auftraggeber der Werbeagentur) die Möglichkeit,

– Nacherfüllung zu verlangen (das ist die früher sogenannte Nachbesserung),
– den Mangel selbst zu beseitigen und Ersatz der erforderlichen Aufwendungen zu verlangen,
– vom Vertrag zurückzutreten oder die Vergütung zu mindern und schließlich
– Schadensersatz zu verlangen.

Rücktritt vom Vertrag und Minderung kann der Besteller allerdings nur verlangen, wenn der Unternehmer nicht nacherfüllt (nachbessert) oder die Nacherfüllung fehlgeschlagen ist und weitere Nacherfüllungsbemühungen ihm nicht zumutbar sind.

Schadensersatz kann er nur verlangen, wenn ein Schaden durch Verschulden des Unternehmers (der Agentur) gegeben ist. Es müssen also Vorsatz oder Fahrlässigkeit vorliegen.


Anmerkung 6 zum Projekt-Rahmenvertrag


Die – wenig bekannte – Besonderheit des Werkvertragsrechts des BGB ist es, dass der Besteller den Auftrag jederzeit – und zwar aus jedem Grunde und auch ohne Grund, insbesondere ohne wichtigen Grund – kündigen kann. Dies hat allerdings die Folge, dass dann zwar der Auftragnehmer zu weiterer Leistung nicht verpflichtet ist, aber seinen Vergütungsanspruch für den gesamten Auftrag behält. Er kann also sein für den gesamten Auftrag vereinbartes Honorar verlangen. Hierauf muss er sich nur dasjenige anrechnen lassen, was er in Folge der Aufhebung des Auftrages an Aufwendungen erspart oder durch anderweitige Verwendung seiner Arbeitskraft erwirbt oder zu erwerben böswillig unterlässt (so der Wortlaut des § 649 BGB). Die Berechnung dieser Ersparnisse oder Ersatzeinnahmen hat aber in der Praxis immer wieder zu erheblichen Schwierigkeiten geführt, auch hinsichtlich der Frage, wer denn die Ersparnisse oder Ersatzeinnahmen behaupten und beweisen muss. Aus Vereinfachungsgründen haben die Gerichte für den Bereich der Architekten eine gewisse feste Linie gezogen dadurch, dass sie generell ersparte Aufwendungen in Höhe von 40 % der Höhe der gesamten Auftragsvergütung abziehen. Eine solche Grenze erscheint uns, auch im Hinblick auf die Vergleichbarkeit der Leistungen von Architekten und von Werbeagenturen, die in der Hauptsache in der Lieferung von Ideen, Konzepten und Plänen und in der Überwachung der Realisierung bestehen, für Kommunikationsagenturen brauchbar zu sein. Wir haben die 40 %-Grenze für die Anrechnung von ersparten Aufwendungen und Ersatzeinnahmen aufgenommen auch in der Hoffnung, im Streitfalle den Parteien langwierige Berechnungen und Auseinandersetzungen in diesem Punkte zu ersparen. Allerdings gibt es in der juristischen Kommentarliteratur und in Gerichtsentscheidungen die Meinung, dass eine solche Grenze nicht durch AGB wirksam Vertragsbestandteil werden kann, sonder nur durch eine individuelle Vereinbarung. Es ist deshalb den Parteien zu empfehlen, eine solche Grenze oder auch eine andere Grenze, auf die man sich einigt, in einem Side-Letter oder per Email-Korrespondenz zu vereinbaren außerhalb des Projekt-Rahmenvertrages. Dies umso mehr, als durch eine kürzliche Gesetzesänderung eine gesetzliche Vermutung eingeführt wurde: Einigen sich die Parteien nicht, dann wird vermutet, dass 5 % des auf die noch ausstehenden Arbeiten anfallenden Honorars zu zahlen wären. Diese Vermutung ist mit Blick auf das Baugewerbe und die dort geringen Margen eingeführt worden. Bei kreativen Leistungen, wie typischerweise im Falle der Beauftragung von Werbeagenturen, geht eine solche Vermutung aber vollkommen an der Lebenswirklichkeit vorbei und würde erst recht zu Streit und langwierigen Verfahren führen.


Quelle:
Eberhard Kolonko: Verträge mit Kommunikationsagenturen : Musterverträge mit Kommentierungen. Frankfurt am Main (Frankfurter Allgemeine Buch), 2012, 257 Seiten. ISBN 78-3-89981-277-0


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VERWENDUNGS- UND HAFTUNGSHINWEIS Die vorliegenden Muster sind nicht dafür gedacht, eins zu eins übernommen zu werden. Sie stellen lediglich eine Arbeitshilfe und eine Anregung für die Gestaltung der eigenen Vertragsverhältnisse dar. Aufgrund einer kaum überschaubaren Fülle von Gerichtsentscheidungen unterliegen sie einem ständigen Wandel. Dies kann dazu führen, dass einzelne Klauseln im Falle einer gerichtlichen Prüfung als unwirksam beurteilt werden könnten. Der Verwender der Musterverträge sollte daher vor der Verwendung selbst prüfen oder prüfen lassen, ob die von ihm beabsichtigten Klauseln der jeweils aktuellen Rechtslage entsprechen oder nicht. Eine Haftung des Herausgebers und/oder des Autors und/oder der Vertreibers wird ausgeschlossen.

 

 

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Blick ins Studio: Brand Union

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Der Hamburger Standort von Brand Union diente früher erst als Königliches Proviantamt, dann als Schwimmwesten-Fabrik.

Blick ins Studio: Brand Union Hamburg

Ganz schön geschichtsträchtig, das Gebäude von Brand Union: Vor mehr als 200 Jahren war es Sitz des Königlichen Proviantamts zu Altona, dort wurde die Heeresverpflegung geplant. In den oberen Etagen des 1895 erbauten Rotklinkerhauses lagerten damals Mehl- und Körnervorräte, das Dachgeschoss diente als Roggenspeicher. Ein paar Jahre später wurden in dem Gebäude Schwimmwesten gefertigt. Und eine ganze Weile danach, 1997, zog Windi Winderlich Design in den mittlerweile denkmalgeschützten Gewerbehof ein – die Agentur, die man seit 2007 unter dem Namen Brand Union kennt.

Im Hamburger Brand-Union-Büro arbeitet ein 25-köpfiges Team auf zwei Etagen und 800 Quadratmetern, in den Bereichen Verpackungsdesign, Innovationsmanagement, Produktstrategie und -entwicklung. Weil die Elbe nur etwa drei Kilometer entfernt liegt, hört man bei offenem Fenster auch mal Möwen schrieken und Schiffe hupen.

Blick ins Studio: Brand Union Hamburg

Seit Kurzem hat das Büro einen neuen Look. Der Hamburger Designer Roberto Sagna leitete die Umgestaltung, die bei laufendem Betrieb und mit strengen Auflagen aufgrund des Denkmalschutzes stattfand. Es entstand unter anderem eine neue große Küche, in der das Team oft zusammen kocht. Das tolle Fachwerk blieb erhalten, der bröselige Linoleumboden wurde gegen Zinkplatten im Vintage Look getauscht.

An der Umgestaltung des Büros waren unter anderem ein Plexiglasdesigner, mehrere Illustratoren, ein Tischlermeister und ein Berliner Tape-Art-Studio beteiligt.

Das Ergebnis gibt’s in der Galerie zu sehen!

… und hier geht’s zu allen »Blick ins Studio«-Beiträgen. 

Blick ins Studio Brand Union Hamburg Blick ins Studio: Brand Union Hamburg Blick ins Studio: Brand Union Hamburg Blick ins Studio: Brand Union Hamburg Blick ins Studio: Brand Union Hamburg Blick ins Studio: Brand Union Hamburg Blick ins Studio: Brand Union Hamburg Blick ins Studio: Brand Union Hamburg Blick ins Studio: Brand Union Hamburg Blick ins Studio: Brand Union Hamburg Blick ins Studio: Brand Union Hamburg Blick ins Studio: Brand Union Hamburg Blick ins Studio: Brand Union Hamburg Blick ins Studio: Brand Union Hamburg Blick ins Studio: Brand Union Hamburg Blick ins Studio: Brand Union Hamburg Blick ins Studio: Brand Union Hamburg Blick ins Studio: Brand Union Hamburg Blick ins Studio: Brand Union Hamburg Blick ins Studio: Brand Union Hamburg Blick ins Studio: Brand Union Hamburg Blick ins Studio: Brand Union Hamburg

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»Mit Debriefings formen wir unsere strategische Ausrichtung«

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Eine gründliche Nachbesprechung deckt auf, was gut gelaufen ist und was nicht. Nadine Mohr, Geschäftsführerin und UI/UX Strategist bei young
and hyperactive in Köln, kommentiert …

Nadine Mohr, Geschäftsführerin und UI/UX Strategist bei young
and hyperactive in Köln 


Als junge Agentur sehen wir uns bei Debriefings mit grundsätzlichen Problemstellungen konfrontiert, die für große, etablierte Agenturen kein Thema mehr darstellen. Wir schrauben nicht nur an Details, sondern wir definieren und formen unser Unternehmen und unsere strategische Ausrichtung noch mit jedem neuen Projekt.

Daher ist es enorm wichtig, nach dessen Abschluss zu reflektieren, wo wir stehen, und ein Fazit für die Zukunft zu ziehen. Haben wir die Ziele erreicht, die wir erreichen wollten? Wie viel davon haben wir vielleicht noch nicht umsetzen können? Und warum ist das so? Jeder Hinweis ist wichtig und richtig, solange er sich begründen lässt.

Ein Debriefing kann zudem dabei helfen, Mitarbeiter richtig einzusetzen.

Ist wirklich mal bei jemandem so richtig was schiefgelaufen, bevorzugen wir vorab das persönliche Gespräch, damit sich der Mitarbeiter im Debriefing nicht überrumpelt oder angegriffen fühlt. Wir gehen auch immer mit etwas Positivem in die Diskussion und mit etwas Positivem wieder raus. Ein echtes No-Go sind für uns emotionale Konfrontationen, die nur provozieren oder Schuld zuweisen. Außerdem herrscht bei uns während der gesamten Sitzung absolutes Smartphone-Verbot. Jeder sollte seinem Gegenüber den nötigen Respekt entgegenbringen und zuhören.

 

Stadt, Land, Job?

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Auch wenn sich Kreative und Agenturen derzeit in Berlin und Hamburg konzentrieren – es gibt noch ganz andere, gute Standorte. Sei es im Allgäu, auf Teneriffa, in Kapstadt oder in unterschätzten Städten wie Ludwigshafen oder Chemnitz. Wir stellen unterschiedlichste Agentur- und Freelance-Modelle vor.

Marie Dommenget zog es nach dem Studium an der HAW Hamburg magisch in die quirlige Hauptstadt, wo sie nun als Designerin bei Zeitguised arbeitet.

»Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!« So klingt der Schlachtruf der Fußballfans, deren Mannschaf­ten es ins Finale des DFB-Pokals geschafft hat. Es könnte aber auch das Motto der jungen Generation von Designern und Developern sein, denn auch die wollen einfach nur nach Berlin. Viele von ihnen unternehmen ihre ersten Karriereschritte in der Haupt­stadt.

»Dort ist die Auswahl an kreativen Agenturen eben besonders groß«, sagt Marie Dommenget, die ihren ersten Job nach dem Kommunikationsdesign­studium an der HAW Hamburg bei Zeitguised in Berlin antrat. Die Stadt vibriert nur so vor kreativer Energie, man kann schnell Kontakt zu anderen Gestaltern knüpfen, die aus aller Welt nach Berlin kom­men. »Irgendwo ist immer was los – Partys, Konzer­te«, so Dommenget. Man trifft sich zu chilligen Som­merfesten im Hinterhof an der Oranienstraße oder Grillabenden auf der Terrasse in Mitte hoch über der City mit Blick auf den Fernsehturm am Alex.

Für den Kreativnachwuchs ist Berlin also in vielerlei Hinsicht ein Eldorado. Potenzielle Arbeitgeber gibt es unter all den Start-ups, Design- und Digital­agenturen mehr als genug. Dazu kommen die Ableger von Agenturen, die ihren Hauptsitz eigentlich in kleineren Städten haben, wie etwa Scholz & Volkmer in Wiesbaden oder Strichpunkt in Stuttgart. Sie eröffnen Dependancen in Berlin – unter anderem weil die Kunden das wünschen, vor allem aber auch, weil es die Personalsu­che vereinfacht und die Attrak­ti­vität als Arbeitgeber erhöht … Weiterlesen

 

[1454]

Ausweitung der Designzone: Design verändert die Welt

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AGD-Geschäftsführerin Victoria Ringleb schreibt in ihrer Kolumne diesmal darüber, wie Designer über den eigenen Tellerrand hinausschauen und die Welt verbessern können.

»Gemeinnützige Initiativen brauchen unsere Arbeit oft wesentlich mehr als ein Markenprodukt. Deshalb ist es viel wichtiger, dass wir uns da engagieren«, sagt Erik Spiekermann in einem Interview mit den Machern der Plattform youvo.org, deren Beiratsmitglied er ist. Wie Recht er damit hat, zeigen die vielen Designprojekte, die in den vergangenen fünf Jahren über die Plattform vermittelt und abgewickelt wurden.

»Wir glauben, dass wirkungsvolle Kommunikation und der sinnvolle Einsatz von digitalen Kompetenzen die Welt verändern«

Youvo.org bringt Kreative mit sozialen Organisationen zusammen, die Unterstützung bei der Digitalisierung oder Öffentlichkeitsarbeit benötigen. Studierende und Professionals aus dem Design-, Kommunikations- und Digitalbereich bekommen durch youvo.org die Möglichkeit, sich mit ihren Fähigkeiten für soziale Projekte einzusetzen und diese in ihrer Wirkung zu stärken. Der ehrenamtliche Einsatz soll keine bezahlten Arbeitsplätze ersetzen, sondern digitale und kreative Ressourcen dort zugänglich machen, wo sonst die Mittel dafür fehlen. Auf diese Weise entfaltet Design seine gesellschaftlich relevante Wirksamkeit.

Designer sind mehr als Dienstleister

Die Projekte reichen von der Logo-Entwicklung über Visualisierungskonzepte und die Erstellung von Texttafeln, Textarbeiten und WordPress-Anpassungen hin zu Design- und UX- Beratung. Das Team von youvo.org, das aus haupt- und ehrenamtlich Engagierten besteht, vermittelt, berät und macht die Öffentlichkeit aufmerksam auf sein Anliegen und die Anliegen der gemeinnützigen Einrichtungen, die sich an sie wenden.

Die Plattform bietet Studenten, Absolventen und Berufsanfängern die Möglichkeit, Erfahrungen zu sammeln, Netzwerke zu knüpfen und – nicht zuletzt – Gutes zu tun. »Wichtig für das Engagement über youvo.org sind die Werte und Regeln, die mit unserer Community entwickelt wurden«, sagt Tobias Oertel, einer der Gründer, in unserem Gespräch am Rande der diesjährigen TYPO in Berlin.

Youvo.org löst Design und Designer aus der inzwischen viel zu eng gedachten Dienstleisterrolle heraus und stellt sie in den Dienst der Gesellschaft

So schreiben es die Verantwortlichen in ihrer Vision: »Design und das Schaffen der Designer sind ein wirksamer Weg, den gesellschaftlich relevanten Anliegen eine hörbare Stimme zu verleihen«. Damit weitet youvo.org die Designzone aus, denn es löst Design und Designer aus der inzwischen viel zu eng gedachten Dienstleisterrolle heraus und stellt sie in den Dienst der Gesellschaft.

Anders als Erik Spiekermann in seinem eingangs zitierten Interview bestenfalls kritisch zum Ausdruck bringt, ist dies keine moderne Form des Ablasshandels, nichts, was wir tun, um unser schlechtes Gewissen zu erleichtern. Denn denken wir es konsequent weiter, scheint es eine lohnende Aufgabe zu sein, Design, das die Welt verbessert, nicht aus der Dienstleisterrolle herauszulösen, sondern letztere so weiterzuentwickeln, dass auch jede Auftragsarbeit so gedacht und umgesetzt wird, dass sie gesellschaftlich relevant ist und die Welt besser macht.

Inspiration, wie das gehen kann, welche Fragen gestellt und beantwortet werden wollen, erhalten Designer im Oslo Manifesto, das die von den Vereinten Nationen verabschiedeten Sustainable Development Goals für Design und Architektur konkretisiert und damit gewissermaßen allen Designern einen Leitfaden in die Hand gibt, im täglichen Geschäft gesellschaftlich relevant zu agieren. Auf der Website heißt es:

»The Oslo Manifesto is an embodiment of the movement towards a new, empowered standard of design which compassionately shapes and harmonizes with the systems of the earth, its communities, and the beings that live on it«

Der Satz stammt von Friedrich von Borries, der in seinem Buch »Weltentwerfen – Eine politische Designtheorie« nicht weniger fordert, als dass Design nicht nur ästhetische, funktionale und ökonomische Kriterien berücksichtigen sollte, sondern auch ethische und politische Maßstäbe in den Designprozess mit einbeziehen und sich daran messen lassen müsse.

Dies tut das Team um youvo.org in bemerkenswerter Weise, weitet damit seine eigene Designzone aus und verändert die Welt. Die Verfasser des Oslo Manifestos tun es auf ihre Weise – und ermutigen uns mitzumachen.

 


Victoria Ringleb ist seit 2010 Geschäftsführerin der AGD. Sie hat Kommunikationswissenschaften und Interkulturelle Wirtschaftskommunikation in Jena, Cambridge und Brisbane studiert. Alle weiteren Ausgaben ihrer Kolumne lesen Sie hier. Ein Video mit Victoria Ringleb aus unserer Reihe »PAGE 10×10« gibt es hier.

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Krisenmanagement – Insights, Lösungen & Learnings aus Agenturen und Designbüros

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In diesem PAGE eDossier lesen Sie, wie man eine Projektkrise durchsteht und was Einzelkämpfer und Agenturteams tun müssen, damit so etwas gar nicht erst passiert.

Krisenmanagement, Projektmanagement, Risikomanagement

Es sagt sich so leicht: »An Misserfolgen wächst man.« Denn erst mal zieht wohl jeder bei dem Gedanken an einen Projekt-Crash unwillkürlich den Kopf ein. Blauäugige Projektplanung, unvollständiges Controlling oder auch nur ein unglückliches Teambuilding können nicht nur kleinere Agenturen die Existenz kosten. Mancher Freelancer erholt sich nicht mehr davon – nicht nur ökonomisch: Immer wieder hört man von Kreativen, deren Resilienzfähigkeit nicht ausreichte, um sich seelisch von diesem einen vergeigten Auftrag zu erholen.

Ein in Schieflage geratenes Projekt mitzuerleben, kann aber auch den Charakter formen. Viele fühlen sich erst so richtig sicher im Job, wenn sie selbst mal die Trümmer vom Feld räumen mussten. Schließlich kann, wer keine Gegenmaßnahmen einleitet, nicht darauf hoffen, dass die Krise wieder vorübergeht. Eines aber ist auch klar: Wer erlebt hat, was auf gar keinen Fall passieren darf, und dann wieder ins Game zurückfindet, dessen Blick auf »sein« Metier, auf »seine« Branche hat sich tiefgreifend verändert.

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Für das PAGE eDossier »Krisenmanagement – Insights, Lösungen & Learnings aus Agenturen und Designbüros« haben wir Kreativ-Leader nach Krisenprojekten gefragt, die ihre Agentur so richtig durchgeschüttelt haben. Die Agenturen Demodern, Appmotion, Kolle Rebbe und Bureau Mirko Porsche haben sich für uns aktiv an die Momente erinnert, in denen ihnen ein Projekt aus der Kurve rauschte und wie sie den Karren wieder aus dem Dreck zogen. Rückblickend wird meist eine gute Geschichte daraus – und doch kann sich niemand im Job halten, wenn er nicht zeigt, dass er aus dem Scheitern gelernt hat und weiß, wie er ein Projekt mit dem nötigen Sicherheitsnetz ausstattet.

Wie aber kann man Projektkrisen wirkungsvoll vorbeugen? Wie muss das Projekt-Controlling aussehen, damit man sie rechtzeitig erkennt?

Jeder Agenturtyp hat seine eigenen Formen der Krise, in Digitalagenturen müssen sich Projektleiter ganz anderen Problemen stellen als in klassischen Designbüros. Judith Andresen, Coach und Projektberaterin in Hamburg, kennt die typischen Indikatoren für eine Projektkrise und erläutert, wie man vorausschauendes Risikomanagement fest in der Projektplanung verankert, um das Problem im Akutfall schnell analysieren zu können – damit effektives Gegensteuern möglich ist.

Eines ist auch klar: Richtiges Krisenmanagement beginnt lange vor dem Ernstfall. Lesen Sie im PAGE eDossier »Krisenmanagement – Insights, Lösungen & Learnings aus Agenturen und Designbüros«, was Sie tun müssen, damit sich die Angst vor Big-Bangs, Worst Cases und Projekt-GAUs gar nicht erst einschleicht.

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[1585]

»Regelmäßige Gespräche zwischen den Key-Playern sind unschlagbar«

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Andreas Winter-Buerke, Geschäftsführer Beratung bei Kolle Rebbe in Hamburg, empfiehlt regelmäßige Debriefings.

Andreas Winter-Buerke, Geschäftsführer Beratung bei Kolle Rebbe in Hamburg

Konstruktiver Austausch gehört in Agenturen zum Tagesgeschäft, daher führen wir regelmäßig Debriefings durch – natürlich mit dem Auftrag­geber. In einer langfristigen Kunden­beziehung gibt es wie in einer echten Partnerschaft mal Schattenmomente. Gerade dann ist das regelmäßige Gespräch zwischen den Key-Playern auf beiden Seiten unschlagbar, denn zusammen lernt man aus den Schwächen und wird jeden Tag stärker.

Am besten funktionieren Debriefings in einem angstfreien Raum. Das ist für uns selbstverständlich, denn unsere Agenturkultur basiert auf respektvollem Miteinander, auf Offenheit und Klarheit in der Diskussion. Wir arbeiten kollaborativ und interessiert nach dem Motto: »We help each other to be great«. Auch mit Fehlern gehen wir daher konstruktiv um und argumentieren nach vorne gerichtet:

Was lernen wir daraus, und wie machen wir es beim nächsten Mal besser?


Hier geht’s zu Teil I der Mini-Serie »Debriefing«.

Die 6 Phasen des Debriefings

Wie arbeiten Kreative in Kapstadt, Chemnitz oder im Allgäu?

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Welche Vor- und Nachteile haben Agenturen und Freelancer jenseits von Hamburg und Berlin? 13 Kreative berichten von ihren Standort-Erfahrungen.

Standorte für Agenturen und Freelancer

Pascal und Maria Schöning von Das Studio leben und arbeiten nicht nur in Köln – sondern immer mal wieder auf Teneriffa.

Berlin zieht Kreative aus aller Welt an, sodass dort ansässige Agenturen meist keine Probleme haben Mitarbeiter zu finden. In Hamburg sieht es ähnlich aus – doch wie läuft es in ländlicheren Regionen oder kleineren Städten? Für die Titelgeschichte »Stadt, Land, Job?« der PAGE 09.17 haben wir mit Kreativen gesprochen, die unter anderem auf Teneriffa, in Ludwigshafen, Mannheim oder Herzogenaurach arbeiten – in Agenturen, Unternehmen oder als Selbstständige.

Wir stellen sie in der Galerie vor:

Standorte für Kreative Würzburg Kreativstandorte jenseits von Berlin Kreativstandorte cyperfection Ludwigshafen Kreativstandorte Freelancer Österreich Kreativstandorte Herzogenaurach Creative Director Puma Kreativstandorte für Freelancer Köln Standorte Kreativagentur Freelancer Clormann Design Penzing Standorte Kreativstandort Agenturen Berlin Kreativstandort Digitalagentur Mannheim Kreativstandort Digitalagentur Kapstadt Kreativstandort Freelancer Allgäu Kreativstandorte Werbeagentur zebra Chemnitz Kreativstandorte Werbeagentur Oberpfalz

Ausführliche Erfahrungsberichte und Hintergründe zu unterschiedlichen Standorten gibt’s in PAGE 09.17 zu lesen – hier im Shop erhältlich.

Wir freuen uns über Kommentare mit Statements aus weiteren Städten, Dörfern und Regionen! 

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Kreative Recherche – Inspiration durch Information

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Wir zeigen die Recherchemethoden und -tools renommierter Agenturen und beleuchten die Rolle von Recherche im Designstudium.

Recherche, Marktrecherche, Markenrecherche

Tief graben und weit blicken: Eine gründlich durchgeführte Recherche führt zu besseren Ergebnissen. Wir zeigen, wie Designer, Illustratoren, UX- und Digitalexperten dabei vorgehen, und geben Tipps zu Recherchemethoden und –quellen.

Dazu sprachen wir mit den Kreativen von Kolle Rebbe, Zeichen & Wunder und Co.

»Für die strategische wie auch konzeptionelle Recherche empfehle ich die Think-with-Google-Site. Hier findet man gebündelt Verbrauchertrends, Brancheneinblicke und kreative Inspirationen«, so Alexa Schulze Kreativdirektorin Social Media bei Kolle Rebbe, Hamburg.

Doch wie gehen sie dabei genau vor? Welche Quellen favorisieren sie? Wer übernimmt welche Aufgaben? Welche Ziele verfolgen sie, um die kreative Recherche direkt zu Beginn eines Projektes richtig anzugehen?

Lesen Sie im PAGE eDossier »Kreative Recherche – Inspiration durch Information« die Antworten, damit Ihnen kein Rechercheunfall passiert. Wer während eines weit fortgeschrittenen Prozesses entdeckt, dass es eine ähnliche Kampagne schon mal gegeben hat, muss unter Umständen wieder bei null anfangen.

 

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