Wie das Thema Arbeitsorganisation zum Vergnügen wird …
●Es muss keine ausgefeilte Task Management Profi-Software sein, die das Tages-, Wochen-, Monats- oder gar Jahrespensum an Arbeit vorausplant. Manchmal helfen schon kleine Tricks, den Arbeitsalltag besser zu planen und die Zeit gut zu nutzen.
Dass Kreative erst mittags ins Büro kommen, um dann bis tief in die Nacht ihr schöpferisches Chaos zu pflegen, ist ein altes Klischee. Und doch haben viele Designer das Gefühl, wie Getriebene durch ihren Arbeitsalltag zu hetzen. In unserem PAGE eDossier »Task Management für Kreative« lesen Sie, wie Kreative arbeiten und ihren Arbeitsalltag organisieren.
Ungestört und konzentriert an einem Projekt arbeiten? Den ganzen Tag? Das ist für die meisten Designer ein unerreichbares Ideal. Überall lauern Ablenkungen und Unterbrechungen und halten nicht nur Freelancer, sondern auch Angestellte in Agenturen vom eigentlichen kreativen Prozess ab.
Task Mangement – Sind sie schon abgelenkt?
Neue Projekte und Aufgaben, die plötzlich auf dem Tisch landen. Plaudernde Kollegen, die immer wieder die Arbeit unterbrechen. Wertvolle Zeit geht durch Meetings und Kundetelefonate verloren. Flüchtet man dann ins Homeoffice, wartet auf Freelancer schon die Buchhaltung in eigener Sache. E-Mails ruft man auch dort ab, und dann ist da auch schon der Haushalt oder das Haustier – und der komische Vogel Twitter samt seinen Freunden Facebook, Instagram und Co. Man braucht also eine gute Organisation und jede Menge Selbstdisziplin, um produktiv und vor allem kreativ zu arbeiten.
Von To-do-Liste über das Entwickeln von Routinen bis hin zur Terminplanung: Mit diesen Tipps organisieren Sie Ihren Arbeitsalltag optimal und holen das Beste aus Ihrer produktiven Zeit heraus.
Wie schafft ihr das?
Topgestalter wie Lars Harmsen, Geschäftsführer von Magma Brand Design in Karlsruhe, und Freelancer wie Chris Campe aus Hamburg, die unter anderem für den Junius Verlag arbeitet, verraten, wie sie kreativ und produktiv arbeiten.
Blick hinter die Kulissen
Ein aufgeräumter Schreibtisch ist die halbe Miete. Wir zeigen, wie die Arbeitsplätze von Kreativen – und in der PAGE Redaktion – tatsächlich aussehen, und geben Tipps für eine bessere Organisation.
Nähe, Partnerschaft und Co-Creation sind die neuen Schlagwörter, die die Beziehung zwischen Kreativen und ihren Kunden prägen …
●Nähe, Partnerschaft und Co-Creation sind die neuen Schlagwörter, die die Beziehung zwischen Kreativen und ihren Kunden prägen. Wir zeigen, wie man zu wahren Partnern wird – und wann das gar nicht wünschenswert ist.
Design rückt in die Chefetage vor. Nicht nur in großen Unternehmen wächst das Bewusstsein für die Relevanz guter Gestaltung und Markenarbeit. Mit dem Stellenwert von Design steigt auch der Respekt gegenüber Kreativen. Sie werden zunehmend als Berater und Partner wahrgenommen, haben einen direkten Draht zu den Konzernlenkern und können sogar die Unternehmensstrategie beeinflussen.
Strategie- und Prozessberatung im Bereich Coporate Design
»Besonders in großen Unternehmen werden Designprozesse immer vernetzter und komplexer«, sagt Heiko Dertinger, Geschäftsführer bei der Münchner Markenberatung Brandoffice. »Daher wächst das Bedürfnis nach Strategie- und Prozessberatung auch im Bereich Corporate Design. Zwei wichtige Aufgabenfelder, in denen wir als Designer heute Kompetenz beweisen müssen.«
Aufbau einer erfolgreichen Kundenbeziehung
Während Designer immer mehr zu Partnern werden, verändert sich auch die Rolle der Auftraggeber. Sie sind gefordert, Input zu geben und mitzuarbeiten, werden immer häufiger direkt in den kreativen Prozess eingebunden. Dabei hilft, dass es immer mehr kleine Studios gibt, die den direkten Austausch mit dem Kunden pflegen.
»Wir sind eine Agentur der neuen Generation: flexibler, unprätentiöser, offener«, meint Kristian Kerkhoff, Geschäftsführer von demodern in Köln. »Klassische Etatdenke spielt bei uns keine Rolle. Entsprechend haben wir Kunden, die diese Flexibilität schätzen.«
Diesen Agenturen steht eine neue Generation von Geschäftsführern und Marketingleitern gegenüber, die ihre Dienstleister ernst nehmen, den Wert von Co-Creation erkannt haben und schätzen. Sei es in strukturierten Design-Thinking-Workshops oder bei einem lockeren Abendessen: Kreatives Pingpong zwischen Gestaltern und ihren Kunden führt generell zu fruchtbareren Ergebnissen, als wenn man hinter geschlossenen Türen vor sich hin arbeitet.
Wir haben Experten aus Agenturen befragt und zeigen Ihnen im PAGE eDossier »Kunde & Kreativer – so klappt’s mit der Kollaboration«, in welchen Etappen man eine gute Beziehung zum Kunden aufbaut und zu bestmöglichen Ergebnissen kommt: von der Positionierung über Erstgespräch und Briefing hin zu kreativem Prozess und Kundenbindung.
Selbstbestimmt arbeiten – in kaum einem Bereich ist dies so gut möglich und gleichzeitig so schwer wie in der Kreativbranche …
●In unserem eDossier »Geld oder Leben – Selbstbestimmt arbeiten und den Spaß am Job behalten« geben wir Tipps, wie sich Berufs- und Privatleben, kreative Entfaltung und ökonomische Notwendigkeit ins Gleichgewicht bringen lassen.
Kreativ kann nur sein, wer sich voll und ganz auf ein Projekt einlässt, und das kostet Nerven und Nachtschichten – sorgt aber auch für Adrenalin und Erfüllung. »Ich liebe meinen Job und will die Party nicht gerade dann verlassen, wenn’s am schönsten ist«, sagt Ralf Heuel, Kreativgeschäftsführer bei Garbarz & Partner in Hamburg.
Teamwork
Gute Arbeit leisten nur Teams, in denen die Chemie stimmt – wer sich im Job durchsetzen will, muss aber auch klare Ansagen machen können. Wo Ideen entwickelt, Innovationen vorangetrieben und Menschen mit Kampagnen begeistert werden sollen, muss es Reibungspunkte geben. Kuschelkurs in der Kreativbranche funktioniert nicht.
Gerade für Eltern, die in der Kreativbranche arbeiten, ist der Spagat zwischen Firma und Familie nicht einfach. Doch mit etwas Improvisation und viel Organisation kann er gelingen. Experten aus der Kreativbranche verraten, wie das geht.
Kreation, Budget, Timing und Technik – haben Sie alles fest im Griff? Agiles Projektmanagement ist das Gebot der Stunde. Doch welche Methode ist die richtige für Ihr Projekt?
●Wie lässt sich mit Scrum Tools die Produktion verschlanken? Unser PAGE eDossier »Projektmanagement in der Kreativbranche« liefert Ihnen wertvolle Tipps und Praxisbeispiele.
Sie heißen Projekt-, Account- oder Service-Client-Manager, Kontakter, Berater oder auch mal Producer. Ihr Job ähnelt sich dennoch: Sie halten die Fäden in der Hand, koordinieren alle an einem Projekt Beteiligten, sorgen so für einen möglichst reibungslosen Ablauf und stellen sicher, dass die Erwartungen aller Stakeholder erfüllt werden. Geht etwas schief, sind es meistens sie, die dafür geradestehen müssen. Keine leichte Aufgabe, die durch die immer komplexeren Design- und Kommunikationsprojekte noch anspruchsvoller wird.
Alle Projektmanagement-Tools, die Sie beherrschen müssen, präsentiert und erklärt unser PAGE eDossier »Projektmanagement in der Kreativbranche«. Zudem beleuchtet es agiles Projektmanagement für Agenturen und zeigt, wie Scrum Tools bei der XING AG in Hamburg zum Einsatz kommen.
Die Themen
Projektmanagement-Tools für die Kreativbranche
Experten aus Agenturen wie Razorfish, KMS Team, Hi-ReS! und Interbrand geben wertvolle Tipps zu Budgetplanung, Zeitplanung, Qualitätsmanagement, Teamkommunikation, Kundenkommunikation und Reporting. In unserem PAGE eDossier»Projektmanagement in der Kreativbranche« erfahren Sie, wie Sie den Überblick über alle Prozesse behalten.
Agiles Projektmanagement
Wer agile Arbeitsweisen einführen will, unternimmt eine Reise ins Ungewisse – das gilt für Agenturen und Auftraggeber gleichermaßen. Und doch kann gerade der Bereich User Experience enorm davon profitieren. Scrum und Co bieten handfeste Vorteile gegenüber dem klassischen Projektablauf nach dem Wasserfallmodell. Stefan Freimark, Senior-Konzepter bei Aperto Berlin, erläutert die Rahmenbedingungen für erfolgreiche agile Projekte.
Projektmanagement mit Scrum Tools
Scrum verspricht nicht nur mehr Spaß bei der Arbeit, sondern auch mehr Erfolg bei der Projektentwicklung. Die Stärken von Scrum liegen in seiner Vorgehensweise: Scrum stellt das Magische Dreieck des Projektmanagements aus Anforderungen, Budget und Zeit auf den Kopf: Die Zeit ist die relevante Vorgabe. Genauer gesagt die sogenannten Sprints, also Zeiteinheiten von rund ein bis vier Wochen, in denen eine bestimmte Anzahl von Aufgaben erledigt sein muss. Wie die XING AG in Hamburg mit Scrum Projekte entwickelt, zeigt eine Case Study.
Was tun kleine Agenturen und große Branchenplayer, um zukunfts- und innovationsfähig zu bleiben?
●Im PAGE eDossier »Die Agentur der Zukunft« zeigen wir Ihnen, was kleine Agenturen und große Branchenplayer wie Peter Schmidt Group, thjnk, edenspiekermann in Zeiten ausdifferenzierter 360-Grad-Kampagnen tun, um zukunfts- und innovationsfähig zu bleiben. Und was auf die Digitalagenturen zukommt, beantworten die Transformationsberater Jörg Jelden und Dirk Bathen.
Wie stellen sich kleine Agenturen in Zeiten ausdifferenzierter 360-Grad-Kampagnen für die Zukunft auf? Wir haben uns im PAGE eDossier »Die Agentur der Zukunft« nach Erfolgsrezepten umgeschaut.
Modell 1: Haltung zeigen und Nischen besetzen. Anschlaege.de konzentriert sich auf die spezifischen Herausforderungen hippiesker und experimenteller Kulturbetriebe.
Modell 2: Strategisch beraten und gestalten. Stan Hema punktet mit fundierter strategischer Expertise bei hoher gestalterischer Qualität.
Wie stellen sich die großen Branchenplayer für die Zukunft auf?
Wir haben traditionsreiche Design- und Werbeagenturen wie Peter Schmidt Group, thjnk und edenspiekermann gefragt, was sie tun, um innovationsfähig zu bleiben.
Rüdiger Götz von KW43 Branddesign und Kai Röffen von thjnk sprechen über den Wandel der Branche und die Aufgaben für die Zukunft.
Digitalagenturen
Agenturen müssen sich dem Wandel hin zur Netzgesellschaft stellen und auf schrumpfende Märkte in Europa reagieren – sagen die Hamburger Transformationsberater Jörg Jelden und Dirk Bathen. Ihre Studie »Agenturen der Zukunft« rüttelt heftig an den Grundfesten des herkömmlichen Agenturgeschäfts. Was kommt auf Digitalagenturen zu?
Das Gehaltsportal Gehalt.de hat exklusiv für PAGE aktuelle Zahlen bereitgestellt …
●Organisieren, koordinieren, vorantreiben: Was Projektmanager in der Kreativbranche verdienen, hat uns das Gehaltsportal Gehalt.de exklusiv verraten. Wir haben die aktuellen Zahlen in einer Gehaltstabelle festgehalten.
Die folgenden Daten stammen aus dem Werbe- und PR-Sektor. Sie zeigen die Gehälter nach Unternehmensgröße und nach Berufserfahrung in Bruttobeträgen.
Allgemein gilt: Wie in anderen Berufsfeldern in der Kreativbranche ebenso zu beobachten ist, verdient man als Projektmanager in größeren Unternehmen in der Regel mehr als in kleinen. Auch die Erfahrung spielt eine wichtige Rolle – je länger die Berufserfahrung, desto höher die Vergütung.
Mit einem Klick auf die Tabelle gelangen Sie zu einer größeren Ansicht.
Die Hansestadt Hamburg zählt zu den wichtigsten Gründungsstandorten in Deutschland und bietet Start-ups und Gründern klare Standortvorteile wie die Vernetzung der New Economy mit der Old Economy.
●Start-up! Das PAGE Special »Gründerszene Hamburg« gibt Investoren, der Wirtschaftsförderung Hamburg und den Hamburger Start-ups die Möglichkeit, sich überregional zu präsentieren.
Im Journalismus, in der Musik-, Film-, PR- und Werbewirtschaft sowie in den Bereichen Online-, Software- und Games-Entwicklung liefern Kreative und ihre Unternehmen immer wieder Höchstleistungen ab. Die Erstellung und Verbreitung von Content hat sich mit zunehmender Digitalisierung grundsätzlich geändert. Grund genug, die Chancen des digitalen Wandels mutig zu ergreifen.
Vernetzung der New Economy mit der Old Economy
Die Hansestadt Hamburg zählt zu den wichtigsten Gründungsstandorten in Deutschland und bietet Start-ups und Gründern klare Standortvorteile, wie die Vernetzung der New Economy mit der Old Economy. Um junge Entrepreneure und ihre kreativen Ideen mit der Erfahrung alteingesessener Unternehmen wie beispielsweise Otto, Tchibo oder Gruner + Jahr in Kontakt zu bringen, hat die Stadt Hamburg eine ganze Reihe von Plattformen eingerichtet. Dazu zählt der Verein Hamburg@work ebenso wie die Standortinitiative der Hamburger Digital- und Medienwirtschaft nextMedia.Hamburg.
Start-ups wie XING, Jimdo oder Bigpoint, die in den vergangenen zehn Jahren gegründet wurden, sind heute florierende Unternehmen und bieten schon knapp 2000 Hamburgern einen attraktiven Arbeitsplatz. Um neue Online-Geschäftsmodelle auszuprobieren und damit Innovationen zu befördern, gründen Traditionsunternehmen zunehmend Start-ups aus oder lassen einzelne Abteilungen wie junge Digitalfirmen arbeiten.
Das PAGE Special »Gründerszene Hamburg« setzt genau hier an und macht mit Best-Practice-Beispielen, Porträts von ansässigen Start-ups, Förderprogrammen und Investoren diese Vorteile überregional transparent. Als integraler Bestandteil der Szene genießt PAGE eine hohe Aufmerksamkeit in genau jener Community, aus der zahlreiche Neugründungen und Start-ups der Digital- und Kreativwirtschaft entspringen.
Das PAGE Special »Gründerszene Hamburg« bietet Venture Capitalists, Inkubatoren, Kapitalgebern, Banken, Coworking-Spaces und der Wirtschaftsförderung Hamburg sowie nicht zuletzt den Hamburger Start-ups selbst, eine ideale Plattform, sich überregional zu präsentieren.
Ein Projekt von Skills e. V. in Kooperation mit dem Haus der Kulturen der Welt …
●Das Haus der Kulturen der Welt, Berlin ist Veranstaltungsort von »Forecast Forum«. Auf diesem Event wird es Live-Präsentationen in Form von Installationen, Videos oder Konzerten von kreativen Projektideen aus aller Welt geben.
Die Ideen stammen aus den Bereichen Design, Kunst, Wissenschaft und Architektur. Das Programm startet am Freitag, 28. August 2015 ohne Eintrittsgebühr mit dem Thema Mentoring. Die Mentor/innen des Forecast Forum hatten zuvor 30 Talente ausgewählt, die allen Interessierten Einblicke in ihre Ideenentwicklungen und in kreative Prozesse gewähren.
Einzelne Tagestickets für Samstag und Sonntag kosten jeweils 10 Euro, ermäßigt 8 Euro.
Weitere Informationen gibt auf der Website forecast-platform.com. Im Februar 2016 wird es zudem ein Forecast Festival geben.
Geschichten erzählen und Kunden überzeugen – so geht’s!
●Wer professionelles Storytelling betreiben möchte, kann sich idealerweise unterschiedlichster Mittel bedienen. Ob mit Kampagnen, Interaction oder Corporate Design, auch Start-ups sollten sich ausgiebig diesem Thema widmen. Je authentischer die Kerngeschichte des Unternehmens, desto interessierter die Investoren und letztendlich auch die Verbraucher.
Für Start-ups ist insbesondere erfolgsentscheidend, sich Gedanken über die Motive einer Unternehmensgründung zu machen. Für sie gilt die Frage: Wie finde ich überhaupt meine eigene spannende Core Story? Denn nur wer Substanz und Wert der eigenen Geschäftsidee kennt, kann bei potenziellen Geldgebern und Business Angels punkten.
Doch wie genau funktioniert gutes Storytelling? Wie erzählen Gestalter Geschichten, wie viel Bauchgefühl und wie viel Strategie steckt dahinter? Was muss ich als Designer beachten, wenn ich Inhalte und Marken auf unterschiedlichen Kanälen interaktiv verbreiten möchte? Welche Frage müssen sich Kreative als Erstes stellen? Inwiefern haben Social Media, mobiles Internet und interaktive Webanwendungen die Möglichkeiten des Storytelling verändert oder sogar erweitert? Und was ist eigentlich wichtiger: die Geschichte selbst oder der Kanal?
Wir zeigen Facetten des Geschichtenerzählens, stellen neue Storyteller und deren gelungene Erzählungen vor. Unter den Storytelling-Experten befinden sich beispielsweise die Berliner Werbeagentur Heimat, die gerne für Überraschung und Stringenz sorgt, oder Philipp und Keuntje aus Hamburg, die für die Biermarke Astra bereits diverse erfolgreiche Kampagnen entwickelte.
»Die Medien diktieren nicht die Geschichte, sondern eine Geschichte findet ihren Weg in die richtigen Medien«
so Maik Richter, Co-Geschäftsführer von Heimat.
Außerdem befragten wir Christian Riedel und Valentin Heyde zum Thema, ebenso von Heimat. Im Interview stellen sie ein hilfreiches Tool vor, das mit jeder Anwendung weiterentwickelt und verfeinert werden kann.
UX Designer, Visual Designer, Grafikdesigner, Verpackungsdesigner oder doch lieber Art Director? PAGE zeigt verschiedene Jobprofile aus der Kreativbranche im Überblick.
●UX Designer, Visual Designer, Grafikdesigner, Verpackungsdesigner oder doch lieber Art Director? PAGE zeigt verschiedene Jobprofile aus der Kreativbranche im Überblick. Lesen Sie zudem Informationen zu Gehältern und Interviews mit Experten aus der Kreativszene.
Als Art Director muss heute mehr können als nur klassische Werbung. Shahira Youssef, Senior Art Director bei Jung von Matt/365 in Hamburg gewährt uns Einblicke in ihren Arbeitsalltag.
Art Buyer agieren an der Schnittstelle zwischen Fotografen, Illustratoren und Kunden. Kaufmännisches Know-how und ein ausgeprägtes kreatives Urteilsvermögen sind unabdingbar.
Scrum Master steuern die agile Softwareentwicklung auf Basis von Scrum. Dazu müssen sie Moderator, Coach und Mentor in Personalunion sein. Welche Ausbildung und Skills ein Scrum Master benötigt, erläutert Ihnen Michael Börner, Scrum Master bei Edenspiekermann.
Management- und Beratungskompetenz wird im Designbereich immer wichtiger. Wir sprachen mit Claudia Tietge, Teamleiterin User Experience Design bei Phoenix Design in Stuttgart, über die Aufgaben an der Schnittstelle zum Kunden.
Visual Designer sind in digitalen Medien ebenso zu Hause wie in der Printgestaltung, denn heute sind medienübergreifende Kommunikationskonzepte gefragt.
Für kaum einen Beruf im interaktiven Umfeld gibt es mehr Bezeichnungen. Trotzdem: Ob UX Designer, Information Architect oder Online-Konzepter – sie alle konzipieren interaktive Anwendungen.
Infografik boomt – kaum ein Medium, das nicht auf die Visualisierung von Zahlen setzt. Gute Aussichten für Informationsdesigner, vorausgesetzt, sie fühlen sich in Print- und digitalen Medien zu Hause.
Verpackungsdesigner geben Produkten ein Gesicht. Dabei gilt es es auch viele praktisch-technische Aspekte zu beachten. Wir sprachen mit Ann Kalkschmidt, Verpackungsdesignerin bei Peter Schmidt Group in Hamburg, über ihren vielseitigen Beruf.
In einer digitalen Welt wird der Beruf des Sound Designers immer wichtiger. Rainer Hirt ist Kommunikationsdesigner und Mitbegründer von audity. Wir haben mit ihm über seinen Beruf gesprochen.
Viele von ihnen gelangen auf den merkwürdigsten Wegen zu ihrem Job: Texter. Die Ausbildung ist nicht geschützt und im Unterschied zu den kaufmännischen und gestalterischen Berufen der Kommunikationsbranche bis heute nicht akademisch geregelt – trotz vereinzelter universitärer Angebote. Aber es gibt einige Ausbildungsstätten für Texter.
Autorin Angelika Eckert sprach mit Designerdock und führenden Agenturen aus der Szene.
UX Designer, Visual Designer, Grafikdesigner? Nicht nur in traditionellen Unternehmen, auch in Digitalagenturen und Start-ups herrscht derzeit noch Verwirrung, wenn es um neue Berufsbezeichnungen geht. Hilft das Mediendesign Studium oder eine Grafikdesigner Ausbildung? Qualifizierungsstrategien, Skills und Gehälter.
Neue Berufe
Könnten Sie aus der Hüfte sagen, was die Aufgabe eines Scrum Product Owners ist? Was prädestiniert jemanden dazu, sich Data Scientist oder Technology Evangelist zu nennen? Eine Ausbildung dafür gibt es jedenfalls nicht. Und was macht ein UX Designer? Was unterscheidet ihn vom Visual Designer – oder Halt, ist das nicht einfach nur ein neuer Name für den altbekannten Grafikdesigner?
Ob der vielen neuen Berufsbezeichnungen schütteln Personalverantwortliche in eher traditionell geprägten Unternehmen bisweilen ungläubig den Kopf. Selbst in Digitalagenturen und Start-ups ist man sich nicht immer einig, welches Tätigkeitsprofil und vor allem welche Ausbildung sich hinter manch eigenwilliger Berufsbezeichnung verbirgt.
»Auch wenn die Titel sich manchmal konstruiert anhören, die Jobprofile dahinter gibt es meist schon länger. Irgendwann haben sich Berufsbezeichnungen wie Service Designer etabliert. Da hätte es keinen Sinn, eine Jobanzeige für einen Design Thinker zu kreieren, auch wenn ich meine, dass der Beruf eher so heißen sollte«, stellt Elfrun Otterbach, Director People and Talent bei Edenspiekermann, fest. Aus diesem Grund geht Designerdock bei Anfragen von Unternehmen auch mehr nach den gewünschten Skills und den Problemen, die es zu lösen gilt, als nach der Jobbezeichnung. Lesen Sie dazu das Interview mit Indra Sarkar, Designerdock Berlin.
Keine klaren Ausbildungswege
Wie auch immer, geregelte Ausbildungswege führen jedenfalls in den seltensten Fällen in einen dieser exotischen Berufe. Das ist speziell für den Nachwuchs verwirrend. Welche Ausbildung soll man nach dem Abitur wählen, wenn man UX Designer werden will? Erst mal ein Designstudium beginnen und sich nachher spezialisieren, in der Hoffnung, während des Studiums eine konkretere Vorstellung von den unterschiedlichen Ausprägungen des Designberufs zu erhalten? Das ist sicher sinnvoll, denn bisher gibt es kaum eigene Bildungsgänge zum Konzepter, wie UX Designer auch genannt werden.
Die Möglichkeit, im anerkannten Ausbildungsberuf Mediengestalter Digital und Print inhouse neue Fachkräfte heranzuziehen, nutzen Digitalagenturen kaum – eher sind Praktika oder Trainee-Programme die Regel. Einen neuen Vorstoß zur Nachwuchspflege unternimmt gerade die frisch gestartete JvM-Academy mit der zweijährigen Ausbildung zum Kreativ-Konzepter.
Die beste Quelle in puncto neuer Berufsbilder und der entsprechenden Anforderungsprofile sind nach wie vor Jobportale wie StepStone, Monster und Co. Aus ihnen geht meist ziemlich klar hervor, was die Arbeitgeber an Vorbildung erwarten (auch wenn die Vorstellung vom Wunschkandidaten nicht selten unrealistisch sein mag). So sollte ein Data Scientist beispielsweise ein Informatik- oder Mathematikstudium absolviert haben und Statistik beherrschen. Lesen Sie, wie der Alltag eines UX Designers, Scrum Masters, eines Visual Designers, eines Verpackungsdesigners und Infografikers aussieht.
Der Nachwuchs will wieder in die Agentur
In den vergangenen Jahren gehörte die Kreativbranche nicht gerade zu den Wunschzielen von Berufsanfängern, doch die Lage scheint sich wieder entspannt zu haben. »AKQA in Berlin kann sich über den Mangel an Bewerbern nicht beklagen. Daraus schließe ich, dass der Nachwuchs sehr wohl interessiert ist, in einer Digitalagentur zu arbeiten«, erklärt Julia von Winterfeldt, General Manager von AKQA in Berlin. Das kann Elfrun Otterbach bestätigen: »Zurzeit bekommen wir auch viele Anfragen aus südeuropäischen Ländern. Diese Bewerber sind meist sehr gut ausgebildet, manchmal hapert es aber an den Sprachkenntnissen.«
Egal ob als Texter, Art Director, Konzepter, Coder oder Berater – Werbe- und Digitalagenturen suchen junge Talente, die alle Kommunikationskanäle beherrschen und sich unbefangen in ihnen bewegen. »Der Markt ist nicht gerade überschwemmt mit guten Kandidaten, die meisten Studierenden denken immer noch, dass man in Digitalagenturen rund um die Uhr arbeitet. Aus diesem Grund versuchen wir mit unserer Hochschularbeit, dem Nachwuchs Ingomar Faecks, Geschäftsführer und Vice President Kontinentaleuropa der Sapient GmbH.
Je mehr die Grenzen zwischen klassischer und digitaler Werbung verschwimmen, desto besser dürften die Chancen für alle Agenturen stehen, Berufseinsteiger für sich zu gewinnen, denn derzeit ist der Zulauf bei Digitalagenturen auf jeden Fall größer als der bei klassischen Werbeagenturen. Allerdings kann auch diese Beobachtung regional variieren. »In Frankfurt haben wir vor allem in den klassischen Werbedisziplinen kein Problem mit Nachwuchs, dafür ist das Angebot an Mitarbeitern im digitalen Umfeld geringer«, sagt Marie Isabel Zeh, HR Manager Recruiting bei Leo Burnett.
Feste Mitarbeiter gesucht!
Im Frühjahrsmonitor 2014 des Gesamtverbands Kommunikationsagenturen GWA e.V. gaben 69 Prozent der befragten Agenturen an, sie hätten in diesem Jahr mehr fest angestellte Mitarbeiter als im Jahr zuvor. Immerhin ein Wachstum um 18 Prozentpunkte. Diesen deutlichen Trend bestätigt auch Indra Sarkar von Designerdock. Ein nicht unwesentlicher Grund für das Mehr an Festanstellungen dürfte der sein, dass immer mehr Agenturen agil arbeiten, was die ständige Präsenz der Mitarbeiter voraussetzt (siehe PAGE 06.14, Seite 24 ff.).
»Wichtige Funktionen möchten Unternehmen mit fest angestellten Mitarbeitern besetzen, schon allein um eine stabile Firmenkultur zu leben, die wiederum Anreiz für neue Bewerber sein kann und das Unternehmen nach außen darstellt«, so Wolf Ingomar Faecks. Freelancer setzen die Agenturen vor allem im Bereich Development ein, um Spitzen abzudecken. Auch für die Konzeption holen sich Agenturen Freelancer ins Haus. »Selbst Junior-Konzepter haben schon volle Auftragsbücher, wenn sie sich clever anstellen«, sagt der Hamburger UX Architect Stefan Bodeit.
War for Talents
Was Technik-, Strategie- und Management-Talente mit digitalem Hintergrund angeht, müssen die Agenturen allerdings inzwischen mit traditionellen Arbeitgebern wie Otto, Tchibo oder der Deutschen Bank ebenso konkurrieren wie mit Digitalunternehmen wie Google, XING, Immonet oder eBay oder den vielen Start-ups.
»Wir suchen bei Edenspiekermann zurzeit dringend einen weiteren Scrum Master«, sagt Michael Börner, Account Director bei Edenspiekermann in Berlin. Ein kompliziertes Unterfangen, denn Scrum Master sind traditionell im Umfeld der Softwareentwicklung verhaftet und haben Agenturen als Arbeitgeber bis jetzt kaum auf dem Radar. Doch können Agenturen in dem viel beschworenen »War for Talents« ein kreativeres Arbeitsumfeld, flache Hierarchien, internationale Netzwerke sowie abwechslungsreiche und spannende Projekte ins Feld führen.
»Bei Sapient gibt es verschiedene Karrieremöglichkeiten. Man kann sich fachlich weiterbilden, in die Personal- und Management-Verantwortung gehen oder sich über die Kunden zum Client Services Director entwickeln – und damit größere Marken, größere Kunden und größere Budgets betreuen«, sagt Wolf Ingomar Faecks. Bei Fork Unstable Media in Hamburg hat man die hohe Bedeutung von Aufstiegschancen ebenfalls erkannt: »Auch bei vierzig Mitarbeitern muss ein Unternehmen Möglichkeiten bieten, sich durch zunehmende Personalverantwortung weiterzuentwickeln«, so Roman Hilmer.
In puncto Gehälter äußern sich fast alle Unternehmen eher zurückhaltend, kaum jemand will sich bei den beschäftigten Berufsgruppen auf eine bestimmte Einkommensspanne zwischen Junior und Senior festlegen. Daher haben wir Gehaltsübersichten aus verschiedenen Quellen zusammengetragen.
Auch AKQA-Geschäftsführerin Julia von Winterfeldt wollte sich nicht konkret äußern, bringt es aber charmant auf den Punkt: »Man kann in jedem Segment gut verdienen, wenn man gut ist.«
In unserer Kolumne beantworten Experten aus der Branche wichtige Fragen zu Themen wie Kundenakquise, die Aufnahme in die Künstlersozialkasse, gibt Tipps & Tricks zum Angebote schreiben oder erklärt, warum es ein Mythos ist, dass Allgemeine Geschäftsbedingungen die Kunden abschrecken.
●In unserer Kolumne beantworten Friederike Sobiech und Andreas Maxbauer von der Allianz Deutscher Designer (AGD) e.V. wichtige Fragen zu Themen wie Kundenakquise, die Aufnahme in die Künstlersozialkasse, gibt Tipps & Tricks zum Angebote schreiben oder erklärt, warum es ein Mythos ist, dass Allgemeine Geschäftsbedingungen die Kunden abschrecken.
Die Künstlersozialkasse (KSK) und die Künstlersozialabgabe (KSA) betreffen die meisten Freelancer und einen Großteil der Auftraggeber der Freiberufler. Was müssen Sie als Selbstständiger beachten? Wie muss Ihre Kundenkommunikation aussehen? Unsere Kolumne gibt Antworten.
Dieses Problem bei der Kundenakquise oder beim Pitch um den Auftrag kennen die meisten Freelancer – der potentielle Kunde sagt Sätze wie »Im Internet finde ich ein Logo gratis« oder »Die Zeiten für Freiberufler sind hart – zum halben Preis bekommen Sie den Auftrag«. Unsere Kolumne erklärt, wie Sie Neukundengewinnung und Auftragsakquise ohne Preisdumping bewältigen.
Was tun, wenn der Kunde im laufenden Projekt so viele Änderungswünsche hat, dass sich Ihr Auftrag und Ihr Arbeitsaufwand schwerwiegend ändern? Die Kolumne erklärt, wie Ihr Angebotsschreiben aussehen muss und ab wann Sie eine zusätzliche Rechnungschreiben müssen.
Dem Auftragsabschluss gehen oft ein Pitch und viele Gespräche voraus. Aber was gehört noch zur Kundenakquise – nur eine Skizze oder schon kostenlose Layouts? Die Kolumne klärt diese Frage und fasst zusammen, was in Ihrem Angebot stehen muss – von Briefing über AGB bis Auftrag.
Viel leichter als Neukundengewinnung ist es, bestehende Kunden zu binden. Die Kolumne stellt praktische Methoden zur Kundenbindung und Kundenkommunikation für Freelancer vor – von Portfolio über Newsletter bis Networking.
Social Media bieten viel Potential zur Selbstvermarktung – oder zur nutzlosen Zeitverschwendung. Drei Best-Practice-Beispiele zeigen, wie eine erfolgreiche Strategie für die eigene Online-Präsenz gelingt.
Was, wenn der Kunde Dateien der eingesetzten Stockfotos von mir möchte? Die Kolumne erklärt, wie man als freiberuflicher Designer in diesem Fall vorhegt – und für die Zukunft vorsorgt.
Warum Sie bei einem größeren Auftrag regelmäßige Zwischenrechnungen erstellen sollten und wie sie so Konflikte mit dem Kunden vermeiden, lesen Sie in dieser Kolumne.
Umsatzsteuer versus Urheberrecht: Friederike Sobiech erläutert Ihnen, wann Sie 7% Mehrwertsteuer ausweisen müssen und gibt Ihnen eine gute Übersicht über den Umgang mit der Umsatzsteuer im Allgemeinen.
Sammelrechnungen: Friederike Sobiech von der Allianz Deutscher Designer (AGD) erklärt Ihnen die Fallstricke, eine Sammelrechnung Leistungen Dritter beinhaltet. Weitreichende Konsequenzen haben: Haftung, Künstlersozialkasse und Künstlersozialabgabe und Freiberuflichkeit oder Gewerbe.
Allgemeinen Vertragsgrundlagen (AVG) bzw. Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB): Was beinhaltet das Vertragsrecht? Wie schaffen Sie schon beim Angebot Klarheit über die Allgemeine Vertragsgrundlagen (AVG)? Was sollte eine Designer-AVG beinhalten?
Als »fester Freier« z.B. bei einer Werbeagentur tätig zu sein, erspart einem die Akquise und garantiert regelmäßigen Verdienst. Worauf aber muss man achten, um nicht in die Scheinselbstständigkeit zu tappen? Wie kann man die Mitarbeit anders absichern? Und vor allem auch deren Lukrativität?
Die Herausgabe von Dateien an Kunden ist ein Dauerthema beim Beratungsservice der Allianz Deutscher Designer (AGD). Andreas Maxbauer, Grafikdesigner und Weiterbildungsreferent, erklärt, dass Sie dazu nicht verpflichtet werden können – vor allem nicht, wenn Sie die Allgemeinen Geschäftsbedingungen beifügen.
Die Bilderflut des Stockfotomarkts wirkt sich verheerend auf die Auftragslage von Profifotografen aus. Ein heißes Thema am Beratungstelefon der Allianz Deutscher Designer (AGD), dem Andreas Maxbauer auf den Grund geht.
Designer müssen nicht nur kreativ sein, sondern auch lernen zu handeln und zu verhandeln, damit sie auch eine angemessene Vergütung vom Kunden erhalten. Andreas Maxbauer bietet die richtigen Argumente.
Designer sind zwar meist mit ihren Auftraggebern und Kunden zufrieden, jedoch oftmals nicht mit der Vergütung. Wie man das ändern kann, klärt Andreas Maxbauer.
Wie man Kreativität überhaupt wissenschaftlich erforscht und was die Ergebnisse für Agenturen bedeuten …
Von links: GWA Geschäftsführer Ralf Nöcker und Professor Dr. Werner Reinartz, Direktor des Seminars für Handel und Kundenmanagement an der Universität zu Köln und Direktor des Instituts für Handelsforschung
●Dem Gesamtverband Kommunikationsagenturen GWA liegt der Beweis der Effektivität von Werbung sehr am Herzen. Jedes Jahr veranstaltet er daher die GWA Effie Awards für die erfolgreichsten Kommunikationsmaßnahmen. Außerdem kooperiert der GWA mit Professor Dr. Werner Reinartz, Direktor des Seminars für Handel und Kundenmanagement an der Universität zu Köln und Direktor des Instituts für Handelsforschung, der Werbeeffektivität untersucht.
Mit ihm und GWA-Geschäftsführer Ralf Nöcker sprachen wir darüber, wie man Kreativität überhaupt wissenschaftlich erforscht und was die Ergebnisse für Agenturen bedeuten.
Was ist das Ziel Ihrer Forschungen? Professor Dr. Werner Reinartz: Wenn Sie Artdirektoren fragen, was gute Werbung ausmacht, bekommen Sie verschiedene Antworten, aber eine davon lautet immer: Sie muss kreativ sein. Das ist eine Basisannahme in der Branche, die man gar nicht verteidigen oder beweisen muss. Entsprechend sollen Kreativpreise Expertise suggerieren. Aber im Grunde sagen sie nichts über die Effektivität der Werbung aus – also darüber, ob die Agentur dem Kunden zu mehr Verkäufen verhelfen kann oder nicht. Deshalb war der Startpunkt für unsere Forschung: Was ist Kreativität und was kann sie bewirken?
»… Deshalb war der Startpunkt für unsere Forschung: Was ist Kreativität und was kann sie bewirken?«
Wie erforscht man überhaupt Kreativität? Reinartz: Die Forschung dazu begann Mitte des 20. Jahrhunderts. In der Psychologie ging es dabei besonders um die Muster kreativen Denkens. Der erste, ganz simple Kreativitätstest stammt von Joy Paul Guilford, einem US-amerikanischen Psychologen. Er gab seinen Versuchspersonen einen Gegenstand, zum Beispiel einen Ziegelstein, ein Blatt Papier oder einen Karton – und fragte sie, was man damit alles anstellen kann. Sie sollten in ein, zwei Minuten so viele Antworten geben wie möglich. Daraus ergaben sich dann vier Grundannahmen: Kreativen Menschen fällt schnell viel ein, sie haben sehr originelle Ideen, die aus verschiedenen Domänen und Kontexten stammen, und sie können ihre Vorschläge mit vielen Details versehen. Daraus entstand ein Kreativitätstest, der bis heute verwendet wird und die Kategorien Originalität, Flexibilität, Elaboration, Synthese und künstlerischen Wert umfasst. Diese haben wir bei unserer Untersuchung von über 300 TV-Spots verwendet. Bei den befragten Probanden handelte es sich um Konsumenten – nicht um Profis. Schließlich kann es sich keine Agentur leisten, Kreation zu produzieren, die vom Endkunden nicht goutiert wird.
»Wir konnten nachweisen, dass es eine positive Korrelation zwischen Kreativität und Abverkauf gibt«
Und wie lauten Ihre Ergebnisse? Reinartz: Wir konnten nachweisen, dass es eine positive Korrelation zwischen Kreativität und Abverkauf gibt. Dieser Effekt ist signifikant und liegt bei etwa 20 Prozent – bei Spitzenkampagnen sogar um die 40 Prozent. Das ist eine gute Nachricht für alle Werber: Positiv andersartige Werbung ist a priori gut.
Wie weit sind Sie bei Ihrer Forschung ins Detail gegangen? Reinartz: Wir können nicht sagen: Nehmen Sie 100 Gramm von Zutat X, 200 Gramm von Zutat Y und eine Prise Z, und Sie haben die optimale Werbung. In gewisser Hinsicht bleibt es der Heilige Gral. Unser Ziel ist vielmehr, die Zutaten zu definieren, zu messen und zu bewerten – und das ist uns ganz gut gelungen. Letztlich wollen wir Werbetreibenden helfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen, um den Verkauf zu steigern. Insofern versuchen wir, gewisse Regeln aufzustellen. Aber wir werden am Ende keine Maschine haben, an der wir nur die Hebel richtig einstellen müssen, und heraus kommt die perfekte Werbung.
Gibt es Pläne, die Forschung auszuweiten? Reinartz: Ja. Momentan schauen wir uns weitere inhaltliche Faktoren an, wie Komplexität, Emotionalität, Authentizität oder die Rolle der Marke in TV-Spots. Zudem planen wir ein Projekt mit einem neurowissenschaftlichen Labor, um zu erforschen, warum kreative Werbung von Konsumenten als besser bewertet wird. Ein weiteres Projekt dreht sich darum, auf welche Weise Unternehmen kreative Leistung einkaufen. Denn selbst wenn sie Pitches machen, kaufen sie letzten Endes doch die Katze im Sack. Wir wollen empirische und quantitativ belegbare Ergebnisse liefern zu der Frage, welche Faktoren beim Einkauf kreativer Leistung wichtig sind.
»Wir wollen den Unternehmen klarmachen, dass Ausgaben für Markenkommunikation keine Kosten sind, sondern Investitionen«
Sie argumentieren aus Sicht der Unternehmen. Könnten die Ergebnisse auch für Agenturen relevant sein? Reinartz: Ja, durchaus. Wenn wir die qualitativen Faktoren dafür kennen, dass die Zusammenarbeit zwischen einem Unternehmen und einer Agentur gut funktioniert, sind die Erkenntnisse für beide Seiten interessant. So könnte sich beispielsweise ergeben, dass ein langsames Annähern über kleinere Projekte hin zu größeren zielführender ist als ein Pitch.
Ralf Nöcker: Die Erkenntnisse helfen uns unbedingt! Und sei es »nur« als Argumentationshilfe. Dieses Ziel verfolgen wir ja auch mit den Effie Awards: Wir wollen den Unternehmen klarmachen, dass Ausgaben für Markenkommunikation keine Kosten sind, sondern Investitionen. Ein wissenschaftlicher Beleg für den Zusammenhang zwischen Kreativität und Werbewirkung hilft da enorm.
Wie ist denn bisher das Feedback von den Agenturen? Reinartz: Traditionell haben Agenturen die Verbindung zu Universitäten eher gescheut, weil sie sich nicht vermessen lassen wollten. Da gibt es eine natürliche Aversion. Unsere bisherigen Gespräche zeugen aber von großem Interesse. Zugleich gibt es noch Berührungsängste – nach dem Motto: Das ist zwar interessant, aber uns nicht ganz geheuer, weil der kreative Prozess eine Blackbox ist, die man nicht analysieren kann.
Nöcker: Das ist das typische Künstlerargument. Das Gleiche würde man hören, wenn man sagt, man habe die Elemente gefunden, die einen Hit ausmachen. Darauf würde ein Musiker sagen, dass es seine künstlerische Freiheit ist, einen Song zu komponieren – und der wird dann ein Hit oder eben nicht. Diese Attitüde schwingt auch bei den Werbekreativen mit.
Reinartz: Ich würde mir wünschen, dass die Agenturen zumindest offener sind für das Thema Werbewirkungsforschung.
»Werber müssen weg vom Künstler-Image und hin zum Kommunikationsberater«
Nöcker: Genau diese Offenheit möchte ich mit unserer Kooperation fördern. Denn ich glaube, die Erkenntnisse können den Agenturen bei ihren Gesprächen mit den Kunden sehr helfen. Agenturchefs monieren häufig, dass sie in der Hierarchie immer weiter nach unten gereicht werden. Im Gegensatz zu den Unternehmensberatern kommen sie kaum an die Vorstandsebene heran. Meiner Meinung nach liegt das unter anderem daran, dass sie nicht dieselbe Sprache sprechen wie die Vorstände. Dort schaut man wesentlich mehr auf wissenschaftliche Fakten als in den Kreativabteilungen von Agenturen. Werber müssen weg vom Künstler-Image und hin zum Kommunikationsberater, der auch kreative Leistung anbietet. Dafür müssen sie anders mit ihren Kunden sprechen.
Wo kommen die genialen Ideen her? Und mit welchen Strategien helfen Kreative ihren Geistesblitzen auf die Sprünge? Wie funktioniert erfolgreiches Gruppen-Brainstorming und wie Design Thinking?
●Erfinden kommt von Finden. Doch wie findet man? Am besten alleine? Oder im gemeinsamen Brainstorming? Wie Kreative auf die besten Ideen kommen, welche Tricks es gibt und auch Wissensdatenbanken, die gute Einfälle nur so sprudeln lassen, zeigt unser PAGE eDossier »Kreativer Prozess statt Geistesblitz«.
Die Themen
Fallbeispiele, Tipps und Trends für Ideenmenschen in der Kreativwirtschaft
Worauf kommt es an beim Ideenfinden? Wie denkt man in Zeiten immer komplexer werdender Technologien, in denen Kampagnen über die verschiedensten Kanäle hinweg funktionieren müssen? Wir haben geniale Agenturköpfe gefragt: Die Lösungsansätze sind ganz unterschiedlich, Erfolg garantiert. Unser PAGE eDossier »Kreativer Prozess statt Geistesblitz« stellt Innovationslabore, Kreativworkshops und crowdbasierte Methoden vor.
Teamwork = Dreamwork
Wie organisiert man ein Gruppen-Brainstorming, das Ideen sprudeln lässt? Wir zeigen die fünf Etappen bis zur fertigen Produktidee und erläutern Methoden, die Sie bei der Durchführung unterstützen.
Design Thinking – Theorie & Praxis
Wie funktioniert Design Thinking und wie befreit es einen aus festgefahrenen Denkmustern? Wir erklären die Regeln des innovativen Brainstormings und schauen zwei Design-Thinking-Missionaren bei der Arbeit zu.
Keine Angst, hierzulande stehen die Zeichen für Tech-Mädels sehr gut, wie Tanja Diezmann, Professorin für Interaction Design, im Interview berichtet …
●Warum ist die Tech-Branche so männerdominiert? Sind die hippen Jeans- und Bartträger aus den Start-ups etwa frauenfeindlich? Keine Angst, für Entwicklerinnen stehen die Zeichen hierzulande bestens!
Tanja Diezmann, Professorin für Interaction Design an der Hochschule für Gestaltung Bremen startete 1994 als Kreativdirektorin bei Pixelpark, gab damals schon Kurse für Webcoding.
Mit 29 Jahren 1998 Professorin für Interface Design in Dessau geworden. Von 2007 bis 2009 am Art Center College of Design in Pasadena als Director of Interaction/Interface Design eine neue Studienrichtung für Interaction Design aufgebaut. Mit ihrem 2000 in Berlin gegründeten Designstudio pReview, das Interfaces und Interfacesysteme für BMW, Vodafone, Münchener Rück, O2 oder Sony entwickelte, hatte Tanja Diezmann aber auch reichlich Gelegenheit, mit Konzernen als Kunden Erfahrungen zu sammeln.
Sind Ihnen während Ihrer Zeit in Kalifornien die männlichen Techies als besonders frauenfeindlich aufgefallen? Tanja Diezmann: Nein, eigentlich ist in Amerika ja jeder willkommen, da zählt nur, was man kann. Vielleicht war es für manche Leute überraschend, was ich (als Frau) mache, aber positiv überraschend.
Woran könnte es dann liegen, dass Frauen es in Silicon Valley relativ schwer haben?
Die Amerikaner sind schon tight. Wenn jemand etwas in einem Meeting durchsetzen will, will er das wirklich. Dort geht auch alles schnell. Davon profitieren offensichtlich Männer, die eine andere Kommunikation haben als Frauen. In Deutschland mit seinen langwierigen Entscheidungsfindungen ist das vielleicht nicht so offensichtlich.
Trotzdem dominieren auch hier Männer die Tech-Szene.
Manchmal machen es sich die Frauen aber auch selbst schwer. Wie sich manche auf ihren Fotos bei XING als nette Mädels präsentieren, sollte man je nach Jobwunsch vielleicht mal überdenken. In Bremen haben wir im Studiengang Digitale Medien mindestens 50 Prozent Frauen. Die interessieren sich sehr fürs Programmieren und lernen das auch. Aber sie werden selten solche Nerds wie Jungs, die mit zehn Jahren schon programmiert haben. Frauen befassen sich viel detaillierter mit Inhalten und User Experience und entwerfen daher oft die besseren Interfaces. Die Männer vertiefen sich eher in technische Machbarkeiten oder Experimente, kommen aber damit oft besser an.
Frauen befassen sich viel detaillierter mit Inhalten und User Experience und entwerfen daher oft die besseren Interfaces
Sind wir Frauen also doch zu doof für Technik?
Nein, definitiv nicht. Das hat eher etwas mit dem Willen zu tun, Programmieren lernen kann jeder. Die Mädchen wollen es gerne können, aber selten erlernen oder haben Berührungsängste. Im Kurs sind sie dann rasch richtig dabei, weil man ja schnell Erfolgserlebnisse hat. Aber sie erst mal in so einen Kurs zu bekommen ist schwierig. Trotzdem haben sich bei den Studenten insgesamt die Grenzen sehr aufgeweicht. Frauen haben zunehmend Lust zu programmieren, zu löten und technisch zu experimentieren, werden also auch Macher, was Technik angeht.
Werden Frauen sich in der Jobwelt besser durchsetzen, wenn sie erst mal beim technischen Know-how aufholen?
Nur wenn sich auch etwas am Auftreten und an der Kommunikation der Frauen ändert. Manchmal scheint mir, dass sie nicht gelernt haben, sachlich zu argumentieren und bei Konflikten eher emotional reagieren. Männer verstehen sich anders untereinander und treten Frauen gegenüber im Business auch mal überheblich auf. Als Frau, die mit neuesten Technologien arbeitet (und deren Potenziale erforscht), wird man regelmäßig unterschätzt. In solchen Situationen hilft nur Selbstvertrauen. Frauen müssen nicht besser werden in dem, was sie machen – sondern schlicht ihre Kommunikationsform ändern.
Wir haben die Fragen und die passenden Antworten zusammengestellt.
●Welche Disziplinen eröffnen die besten Karrierechancen? Wird das verdiente Geld für ein einigermaßen sorgloses Leben reichen? Die Antworten auf die zehn wichtigsten Fragen, die sich die Kreativen heute stellen, lesen Sie in unserem PAGE eDossier »10 Fragen, die Kreative heute bewegen«.
Grafikdesigner-Ausbildung, Mediendesign-Studium, Kommunikationsdesign-Studium, Game-Design-Studium: In welchen Disziplinen kann man wie viel Geld verdienen?
Portfolio, Website: Brauchen wir künftig noch Websites,oder reicht ein Facebook-Profil?
Design Inspiration: Sieht bald alles nach Apple aus?
Corporate Design: Wird Design außerhalb unseres Elfenbeinturms überhaupt wahrgenommen?
Branche: Kann man mit 50 noch Werber sein?
Ressourcen: Welchen Beitrag können Kreative zu Umweltschutz und Nachhaltigkeit leisten?
Lernen: Was muss ein Studium oder eine Ausbildung umfassen?
Zukunft: Was können Agenturen tun,um dem Fachkräftemangel, vor allem im Interactive Design,zu begegnen?
Print: Werden die Unternehmen nur noch in Online-Werbung investieren?
Work-Life-Balance: Wie lange dürfen wir offline sein?
●Die Schlagwörter sind: Nähe, Partnerschaft und Co-Creation. Diese prägen die Beziehung zwischen Kreativen und ihren Kunden enorm. Doch wie stelle ich die Weichen, damit ein erfolgreicher Weg gemeinsam beschritten werden kann?
Fürs Erstgespräch haben wir folgende Orientierungspunkte zusammengetragen, die Ihnen helfen sollen, Ihre Geschäftsbeziehungen von Beginn an auf den richtigen Pfad zu führen. Denn wie heißt es doch so schön: Der erste Eindruck bleibt!
1. Überrumpeln Sie Ihren Kunden beim ersten Gespräch nicht mit zu viel Information und Fachbegriffen.
2. Finden Sie heraus, ob es eine Hidden Agenda gibt.
5. Loten Sie aus, wie viel Fachkenntnis der Auftraggeber hat. Dabei keinesfalls belehrend wirken!
6. Definieren Sie gemeinsam mit dem Kunden Ziele und Aufgaben. Dafür eignen sich beispielsweise Workshops.
Die eigentliche Aufgabe liegt nicht immer da, wo der Kunde sie vermutet.
»Die große Herausforderung ist es herauszufinden, ob es eine Hidden Agenda gibt. Will der Kunde einen konkreten Auftrag vergeben, etwa für ein Plakat, braucht er vielleicht in Wirklichkeit ein neues Kommunikationskonzept«
erklärt Christian Büning, Präsident des Berufsverbands der Kommunikationsdesigner (BDG) und selbstständiger Designer.
Um Ihnen ein praktisches Hilfsmittel an die Hand zu geben, hat der BDG eine Briefing-Checkliste aufgestellt. In dieser Liste können Sie prüfen, welche Punkte Sie unbedingt beachten sollten und step by step abhaken, wie beispielsweise: Mit was für einem Unternehmen habe ich es zu tun? Wie ist das Marktumfeld? Wo bewegt sich die Konkurrenz? Wie genau soll die Dienstleistung aussehen, was ist konkret gewünscht? Wie definiert sich die Zielgruppe und was ist letztendlich die konkrete Aufgabe? Die Checkliste verrät mehr.
Durch Recherche verschaffen sich Kreative nicht nur Hintergrundwissen, sondern auch Ideen.
●In unserem PAGE eDossier »Kreative Recherche: Inspiration durch Information« verraten wir Tricks und Tools von Werbern, Gestaltern und Trendforschern und zeigen Praxisbeispiele vom Bureau Mirko Borsche, Jung von Matt/Spree und anderen.
Wie geht man bei der Recherche am besten vor, so dass sie nicht nur Wissen liefert, sondern gleichzeitig jede Menge Ideen? Wie viel Recherche braucht Kreation, damit der Ballast an Informationen sie nicht ausbremst? Und wie gehen erfolgreiche Kreative vor?
Die Themen
Die aufwendigste Recherche seiner Laufbahn führte Mirko Borsche im Auftrag der Bayerischen Staatsoper durch. Er erläutert seine Recherche-Strategien, wägt Online gegen Offline ab, erklärt, warum es wichtig ist, Bibliotheken nicht nur dann zu besuchen, wenn man muss, und beantwortert die Frage, ob auch die umsetzenden Künstler, Fotografen und Illustratoren recherchieren müssen.
Markus Albers und Brian O’Connor von rething beschreiben in unserem PAGE eDossier »Kreative Recherche: Inspiration durch Information«, wie sie ihre Recherchen starten, wie sich häufige Fehler vermeiden lassen – und zeigen, wie sie bei der digitalen Ausstellung, die sie zum 100. Geburtstag von Axel Springer entwickelten, vorgegangen sind.
Jung von Matt/Spree hingegen verrät Recherche-Quellen, wie man auf dem richtigen Recherche-Weg bleibt und man unter Zeitdruck Fehler vermeidet. Außerdem berichtet Jung von Matt/Spree, wie ungewohnte Perspektiven halfen, eine große Sparkassen-Kampagne zu konzipieren.
Dass Trendforscher die ultimativen Experten in Sachen Recherche sind, liegt in der Natur der Sache. Claudia Kelber vom Zukunftsinstitut in Kelkheim sowie Wiltrud Dresler und Stefan Janzen, die als Research Analysts bei MetaDesign Berlin arbeiten, erläutern ihre Methoden.
●Was verdienen Kreative, die sich genau an der Schnittstelle von Design und den Kommunikationswissenschaften bewegen? Das Gehaltsportal gehalt.de gibt Aufschluss mit aktuellen Gehälterzahlen.
Folgende Angaben sind Bruttobezüge und stammen aus den von gehalt.de extra für PAGE ermittelten Datensätzen.
Wer also in Sachen Design und Strategischer Kommunikation seine Brötchen verdienen möchte, kann sich auf ein Minimum von 30.230 Euro pro Jahr bis hin zu einem Maximum von 48.740 Euro einstellen. Die Höhe des Gehalts erschließt sich je nach Größe des Unternehmens und Gehaltssegment. In der Regel gilt: Je größer das Unternehmen, desto höher fallen auch die Gehälter aus.
In einer Kommunikationsagentur mit weniger als 100 Mitarbeitern, erhalten Sie im Durchschnitt 35.450 Euro jährlich. Sind es zwischen 100 und 1.000 Kollegen, verdienen Sie schon 41.640 Euro. Und bei einem sehr großen Arbeitgeber mit mehr als 1.000 Mitarbeitern sind es 43.590 Euro.
Sehen Sie hier eine Tabelle zu den Gehältern im Bereich Kommunikationsdesign:
Mit einem Klick auf die Tabellengrafik gelangen Sie zu einer größeren Darstellung!
●Wer ist Spitzenverdiener im Internet? Mit welchem Gehalt können Berufseinsteiger in der Onlinebranche rechnen? Wer verdient am wenigsten?
Das Gehaltsvergleichsportal Gehalt.de hat eine Vergütungsanalyse gestartet und kürzlich veröffentlicht. Aus fast 3.000 Datensätzen aus der Internetbranche hat sich herauskristallisiert, dass IT-Spezialisten deutlich vorne liegen, gefolgt von Managern im Online-Marketing. Die folgenden Angaben sind immer Bruttobezüge.
Ein IT-Spezialist verdient im Schnitt pro Jahr 48.100 Euro. Vergütungen in den oberen Segmenten können bis zu 60.200 Euro aufsteigen. Und in Großunternehmen dürfen sich IT-ler sogar über 80.000 Euro freuen. Je nach Alter, Berufserfahrung und der Größe des Unternehmens gehen die Gehälter wie auch bei allen anderen Berufen in der Onlinebranche nach oben.
Auch nicht schlecht verdienen Manager im Online-Marketing. Sie bewegen sich mit einem jährlichen Durchschnittsgehalt von 41.400 Euro direkt hinter den Softwareentwicklern. Je nach Unternehmen und Erfahrungswerten steigen auch hier die Gehälter. Ein Berufsanfänger erhält 31.000 Euro bis 36.000 Euro.
Was man pauschal für die Internetbranche festhalten kann, dokumentiert Artur Jagiello von Gehalt.de:
»In der Onlinebranche ist Erfahrung zum Teil wichtiger als ein Studium, weswegen Arbeitnehmer mit viel Know-how sehr gute Gehälter beziehen – manchmal sogar mehr als der Kollege mit einem akademischen Hintergrund«
Weiter geht es mit den SEO-Experten und SEO-Managern. Sie besiedeln das Mittelfeld und verdienen als Suchmaschinenexperten heute 39.000 Euro im Jahr. Anfänger müssen sich in den ersten Jahren mit circa 30.000 Euro begnügen. Auch hier gilt: Die Unternehmensgröße bestimmt die Höhe des Gehalts. Je größer, desto mehr. Hat ein Unternehmen beispielsweise mehr als 1.000 Mitarbeiter, kann das Gehalt (je nach Alter) auch bis auf 75.000 Euro ansteigen.
Content-Manager sind mit 37.700 Euro dabei, von denen die Einsteiger 32.000 Euro erhalten. Hier ist auffällig, dass insbesondere erfahrene Content-Manager gutes Geld verdienen – bis zu 70.000 Euro.
Ganz dicht hinter den Content-Verantwortlichen folgen die Social-Media-Experten, die rund 37.600 Euro einstreichen. Auch hier ist Erfahrung gefragt. Einsteiger müssen sich erst einmal mit 30.000 Euro begnügen. Werte aus den Altersgruppen über 50 Jahre gibt es hier logischerweise noch nicht.
Traurig, aber laut diesem Gehaltsvergleich leider wahr: Grafiker und Mediendesigner bilden das Schlusslicht. Mit rund 34.800 Euro im Jahr sind sie die am wenigsten Verdienenden der Onlinebranche. Ein maximales Gehalt können sie in Großunternehmen ergattern: Hier reicht das Spektrum von 45.000 Euro bis über 60.500 Euro.
Wir haben Statements und Tipps von Frauen aus der Branche eingeholt …
Carina Orschulko, Gründerin und Geschäftsführerin von Liquid in Augsburg
●Müssen wir im Jahre 2015 tatsächlich noch über die Rolle der Frau in der Kreativbranche reden? Ja, wir müssen.
Wir haben daher nachgefragt – bei Frauen, die ihren Weg gefunden haben …
Carina Orschulko, Gründerin und Geschäftsführerin von Liquid in Augsburg:
»Vorsicht vor den Waffen einer Frau«
Ich habe im Beruf keine Lust auf Rollenspielchen. Ich will nicht wegen meiner »hübschen Augen« ins Gespräch kommen, sondern wegen meiner intellektuellen und fachlichen Fähigkeiten. Deshalb halte ich nichts von den »Waffen einer Frau«. Tiefes Dekolleté und kurzer Rock führen schnell dazu, dass man auf einer anderen Ebene angesprochen wird, als man es möchte. Das muss einem bewusst sein.
Astrid Wunsch, Kreativdirektorin und Head of Design bei Triplesense Reply in Frankfurt:
»Tech-Branche hat Diversity entdeckt«
Langsam setzt sich in der Tech-Branche die Erkenntnis durch, dass Software nicht nur von »weißen Männern« programmiert werden kann – und sollte. Das Thema Diversity kommt aber erst ins Rollen.
Silvie Hartmann, Grafikdesignerin, und im Leitungsteam der FSG Freie Schule für Gestaltung in Hamburg und Mutter:
»Lasst den Mädchenkram!«
Es gibt Dinge, auf die Frauen achten müssen, damit sie nicht in die Geschlechterfalle tappen. Räumt nicht die Spülmaschine aus, sonst kommt ihr aus der Nummer nie wieder raus! Seid nicht zu schnell und verlässlich, sonst landen auf eurem Schreibtisch nur noch Fleißarbeiten und keine spannenden Kreativaufgaben mehr! Lasst euch nicht in die Kümmerrolle drängen! Bringt keine Cupcakes mit – es sei denn, sie sind für ein reines Frauenteam. Und kümmert euch selbst um den Beamer statt den männlichen Kollegen zu fragen. Kurz: Lasst den ganzen Mädchenkram!
Jannika Plaas , Kreativdirektorin bei Solutions Branding & Packaging Design in Hamburg und Mutter (momentan in Elternzeit):
»Mütter arbeiten härter«
Ich glaube, Mütter arbeiten sogar härter, weil sie sich beweisen müssen. Sie wollen auf jeden Fall den Ruf vermeiden, Projekte nicht innerhalb ihrer verkürzten Arbeitszeit stemmen zu können, und sind deshalb irgendwie immer erreichbar.