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Schluss mit unfairen Pitches!

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Eine Gruppe von 20 Reporting-Agenturen setzt sich mit einem Pitch-Kodex für faire Honorare für Kreativleistungen ein.

Fotos der Pitch Kodex Unterzeichner

Pitches sind für alle Kreativagenturen ein Problem: Sie kosten Zeit und Geld, sind aber – wenn überhaupt – nur schlecht vergütet, führen nicht immer zum Auftrag und enden im schlimmsten Fall sogar mit dem Diebstahl geistigen Eigentums. Der Gesamtverband Kommunikationsagenturen GWA beziffert die durchschnittlichen Pitch-Kosten für Agenturen mit mindestens 18.000 Euro – teilweise ist es aber auch deutlich mehr.

Mit dem Pitch-Kodex wenden sich Reporting-Agenturen im deutschsprachigen Raum bereits seit 2018 gegen diese Praxis und setzen sich für mehr Fairness und die Einhaltung von Mindeststandards bei der Ausschreibung von Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichten ein.

Faire Pitch-Bedingungen gefordert

Dieser Pitch-Kodex wurde nun erneuert. Die unterzeichnenden Agenturen nehmen künftig nicht mehr an Ausschreibungen für Unternehmensberichte teil, wenn Ideen und Kreativkonzepte nicht vergütet werden. Dabei geht es den Agenturen weniger um die aufwandsgerechte Vergütung als um die Wertschätzung ihrer Arbeit.

»Ein faires Honorar ist ein Zeichen der Ernsthaftigkeit und Wertschätzung, zudem steigert es die Qualität im Pitch“,

so Eloy Barrantes von der Agentur nexxar. »Einerseits ist es ein Ansporn für Agenturen, andererseits investieren aber auch Unternehmen mehr Zeit in das Briefing und eine gute Vorbereitung, wenn sie die Ausschreibung vergüten.«

Mit der neuen Fassung hat sich der Kreis der unterzeichnenden Agenturen um fünf Neuzugänge auf 20 erweitert. Mit dabei sind:
Strichpunkt, hw.design, NeidhartSchön, SPARKS, wagneralliance, 3st, berichtsmanufaktur, GFD, cometis, heureka, HGB, IR ONE, Kammann Rossi, Kirchhoff Consult, Net Fed, nexxar, SHE, S&Z, TEMPUS CORPORATE und wirDesign.

Damit sind fast alle Reporting-Agenturen aus dem deutschsprachigen Raum vertreten. »Bei Ausschreibungen für Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichte führt am Pitch-Kodex jetzt praktisch kein Weg mehr vorbei«, sagt Alexander Wilberg von Kirchhoff Consult.

Mögliche Alternativen zu Pitches

Das oberste Ziel der Initiative sei es, gemeinsam mit den Unternehmen die Qualität der Ausschreibungen zu verbessern. Im Fokus des Kodex stehen daher ein gutes Briefing mit klaren Angaben zum Umfang der eingeforderten Leistungen, der Kontakt zu Fachansprechpartnern, Transparenz und Fairness sowie ein realistisches Zeitfenster für die Ausarbeitung von Kreativideen. Den Kodex im Wortlaut gibt es unter www.pitch-kodex.com.

»Wir möchten Unternehmen auch dazu auffordern, über Alternativen zur Ausschreibung nachzudenken«,

sagt Marcel Teine von 3st. »Individuelle Workshops und Chemistry-Meetings können beispielsweise denselben kreativen Outcome hervorbringen wie der Wettbewerb zwischen mehreren Agenturen – oft sind sie aber deutlich persönlicher und effizienter.«

An dem Pitch-Kodex der Reporting-Agenturen könnten sich andere Kreativ-Disziplinen ein Beispiel nehmen!


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