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Case Studies fürs Portfolio: Darauf kommt es an!

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Ein Designer-Portfolio lebt nicht nur von coolen Projekten – ausschlaggebend für potenzielle Auftraggeber sind die Case Studies, mit denen man unterstreicht, was man kann. Wir zeigen, wie man sie konzipiert und effizient realisiert.

© DELI Creative Collective

Sich nach dem erfolgreichen Abschluss eines Projekts noch einmal hinzusetzen und detailliert zu dokumentieren, was man warum getan hat, gehört nicht unbedingt zu den Lieblingsaufgaben der meis­ten Kreativen. Doch die Arbeit lohnt sich! Neben dem About Me (oder Us) sind Case Studies nun mal der entscheidende Teil einer Portfolio-Site – das gilt natürlich besonders für Freelancer oder Agenturen, die noch relativ neu im Geschäft sind und freie Kapazitäten haben. »Gerade wenn ich Freelancer als kurzfristige Unterstützung für einen Pitch buche, sind gut aufbereitete Case Studies überzeugend«, erklärt Verena Sandbote, Managing Director Design & Technology bei Dept (früher superreal) in Hamburg. Dabei achtet sie nicht nur auf passende Referenzen, sondern schaut auch genau hin, ob der Kandidat nur mit den üblichen Mockups für Desktop und Mobile arbeitet oder sich die Mühe gemacht hat, etwas Eigenes zu kreieren. »Ein ganz persönlicher Stil beim Design der Case Study signalisiert Auftraggebern Kreativität.«

»Leider trifft man besonders auf Behance oft nur auf einen Haufen Bilder«, sagt André Bourguignon, Executive Creative Director bei Philipp und Keuntje in Hamburg, der auf der Suche nach neuen Talenten regelmäßig Portfolios scannt. Oft könne man nicht richtig einordnen, ob es sich bei dem vorgestellten Projekt nur um ein Konzept oder einen realen Kundenjob handle. »Was soll man aber mit schönen Bildern anfangen, wenn man nicht erfährt, wie die Aufgabenstellung des Auftraggebers aussah? Wie der De­sig­ner an das Problem herangegangen ist und welchen Anteil er genau an der Lösung hatte«, so André Bourguig­non. Sogar bei Leuten, die bereits in namhaften Agen­tu­ren gearbeitet und tolle Cases vorzuweisen haben, ließe sich oft erst im persönlichen Gespräch heraus­finden, was sie tatsächlich zu dem fraglos exzellen­ten Resultat beigetragen haben.

Case Studies als eigenes Designprojekt begreifen

Langjährige Erfahrung mit Art-Buyern, Kreativdirek­toren, Personalverantwortlichen und allen, die Jobs vergeben, hat Tobias van Schneider, preisgekrönter Designer in New York, gelehrt, sein Portfolio mit ak­tuellen Case Studies auf Stand zu halten – obwohl auch er diese Arbeit gern vor sich herschiebt. Aus dieser Not hat er jedoch eine Tugend gemacht und Semplice entwickelt, ein Portfoliosystem für Kreative auf Basis von WordPress, dessen Templates sich ohne Coding-Kenntnisse flexibel an­passen las­sen. »Damit nicht immer alle Case Studies gleich aussehen, woll­te ich einen Baukasten mit vielseitigen Bran­ding- und Individualisierungsmöglichkeiten schaffen, mit dem man auch komplexere Layouts realisie­ren kann«, erklärt Tobias van Schneider (mehr dazu in PAGE 04.18, Seite 82 ff.).


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